Zwischenfrüchte: Ein Puzzleteil für eine zukunftsfähige Landwirtschaft!

„Wenn der Boden funktioniert, funktioniert auch alles andere,“ das Statement von Christof Felgentreu, IG Gesunder Boden e.V., war eine der Kernbotschaften an die Teilnehmer des Zwischenfruchtnachmittags in Oberstreu.Ende Oktober luden das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt an der Saale und die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld zum Praxisseminar ein.EIn Schwerpunkt war eindeutig das Bodenleben: Regenwürmer seien wahre Multitalente für einen gesunden Boden und gesundes Pflanzenwachstum. So bleiben Regenwurmröhren bis zu 30 Jahren erhalten und sorgen für gute Bodendurchlüftung und -struktur. Für ihre Förderung bedarf es ein entsprechendes Futterangebot.Gerade jetzt, wo Betriebsmittel und N-Dünger teurer werden, sollte die Bodenbiologie als lebendiger Zwischenspeicher für Mineralstoffe für jeden Landwirt von Interesse sein.Eine weitere Form der Nährstoffspeicherung und ein Puzzleteil für Bodengesundheit und Humusaufbau sind Zwischenfrüchte. Auf dem Bio-Acker des Demonstrationsbetriebs Gewässerschutz von Ludwig Geis, erläuterte Felgentreu die Vorteile verschiedener Komponenten in Zwischenfruchtmischungen. Auch bei Pflanzen gilt: "Konkurrenz belebt das Geschäft - und fördert so zusätzliche Wurzelmassebildung". Diese sorge nicht nur für eine gute Durchwurzelung des Bodens, sondern ernähre auch das Bodenleben. Und Vielfalt auf dem Acker, fördere auch die Vielfalt im Boden. Ein Punkt der bei der Diskussion um Artensterben oft untergeht, ist der Verlust der Boden-Biodiversität.Das lockere Böden mit guter Krümelstruktur ein wesentlichen Beitrag zum Hochwasserschutz liefern, wurde den Teilnhemern vor Ort demonstriert. Ebenso wie Landwirte auch mit einfachen Mitteln die Qualität ihres Bodens selbst beurteilen können. "Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft müsse man präventiv unterwegs sein", so Felgentreu, "wir müssen unsere Böden wieder in gute Zustände bringen!"