Zum Inhalt springen

Weniger Bio-Betriebe, aber mehr Bio-Fläche

Beratungsnetzwerk der ÖMR hat getagt

"Weniger Biobetriebe, aber mehr bewirtschaftete Bio-Fläche im Landkreis Neumarkt", informierte Projektmanagerin Sandra Foistner (rechts).
"Weniger Biobetriebe, aber mehr bewirtschaftete Bio-Fläche im Landkreis Neumarkt", informierte Projektmanagerin Sandra Foistner (rechts).
© REGINA GmbH

"Im Landkreis Neumarkt hat die Zahl der Biolandwirte von 220 - der Höchststand in 2023 - auf 190 im Jahr 2025 abgenommen", erläuterte Sandra Foistner, Projektmanagerin der ÖMR die aktuellen Zahlen. Allerdings sei die bearbeitete Bio-Fläche im Landkreis angestiegen und aktuell mit 8935 Hektar auf dem Höchstand. Strukturwandel, fehlende Nachfolge, wirtschaftliche Turbulenzen und die eingeführte Weidepflicht für Bio-Betriebe veranlassten Biolandwirte, ihre Höfe aufzugeben. Die bewirtschafteten Flächen seien aber wohl von anderen Bio-Betrieben übernommen wurden, was sehr erfreulich sei.

Foistner erläuterte im Weiteren die bespielten Themenfelder. Über die staatliche Öko-Kleinprojektförderung werden aktuell im Landkreis unter anderem Projekte wie etwa eine Wurmkompostanlage, zwei Getreidereinigungen, Teigknetmaschine und Brotbackofen sowie eine Ölmühle zur Herstellung von Bio-Speiseölen gefördert. "Wertschöpfungsketten Bio-Fleisch wie etwa die Direktvermarktung von Bio-Hähnchen der Schön Bio GbR in Breitenbrunn OT Rasch oder des Biohofes Dirnbauern in Hausheim konnte mit Unterstützung der Öko-Kleinprojektförderung unterstützt und ausgebaut werden", ist Foistner sichtlich stolz auf die engagierten Biolandwirte im Landkreis. 

Veranstaltungen wie etwa Umstellerseminare, Feldabende zum Anbau von Sonnenblumen, eine Führung durch das Bio-Getreidelager boten interessante Impulse für bestehende und zukünftige Biolandwirte.

Den Lauteracher Hof in Lauterhofen als 1. Biorestaurant im Landkreis und das Catering-Unternehmen "Familie Faultier" aus Ittelhofen, das bei der Kita-Verpflegung künftig auf 100% Bio-Rohstoffe setzen möchte, hob Foistner genauso hervor wie die bio-zertifizierte Metzgerei Hecht in Lupburg als Schlachtmöglichkeit für Biotiere in der Region. 

Der Aufbau von Wertschöpfungsketten soll verstärkt angeschoben werden. Im November sollen diesbezüglich bei einem Speed-Dating "Wirt sucht Direktvermarkter" Erzeuger und Verarbeiter aus der Region "gemachted", sprich, zusammengebracht werden. Ziel ist es, in der Region erzeugte Bio-Produkte auch in der regionalen Gastronomie auf die Teller zu bringen! Kooperationspartner des Speeddating ist das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Neumarkt.

Im Rahmen der Gesellschafter-Versammlung der REGINA GmbH haben die Gesellschafter die Fortführung der Öko-Modellregion nach Ablauf der aktuellen Förderperiode im August 2026 einstimmig beschlossen. Nun gilt es, das Konzept fortzuschreiben und die künftigen Aktivitäten an die Anforderungen und Bedürfnisse der Region anzupassen.

Im Landkreis Neumarkt und seinen Nachbarlandkreisen soll künftig verstärkt auf Trinkwasserschutz durch Ökolandbau gesetzt werden. Hierzu ist geplant, bei der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura zwei Stellen zu schaffen etwa zum Aufbau von Wertschöpfungsketten und für Öffentlichkeitsarbeit. Dieses Gemeinschaftsprojekt der ÖMRs in Neumarkt, Amberg-Sulzbach, Regensburg und Kelheim wird finanziert durch das StMELF über die "Förderung von außergewöhnlichen Projekten" in Öko-Modellregionen.  

Vorherige Nachricht Nächste Nachricht