Themenrunden zeigen Wege für mehr Bio in Küche und Kommune
Die Veranstaltung begann mit einem Fokus auf die Herausforderungen der Bio-Regionalität in der Gemeinschaftsverpflegung. Karsten Bessai, Bio-Koch und Berater, verdeutlichte eindrucksvoll, dass Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt und ein zentraler Faktor in der Außer-Haus-Verpflegung ist. Besonders hob er hervor, dass durch die Reduzierung von Lebensmittelabfällen nicht nur ökologische Vorteile entstehen, sondern auch erhebliche finanzielle Einsparungen möglich sind. „Das ist ein spannender und guter Ansatz, um Geld und Ressourcen zu sparen, um diese dann in qualitativ hochwertigere Produkte zu stecken“, kommentierte Landrat Thomas Eberth und unterstrich damit die doppelte Wirkung nachhaltiger Maßnahmen.
Vor allem in den Themenrunden konnten die Teilnehmenden wertvolle und praxisnahe Einblicke für die eigene Praxis sammeln. In der Vertiefung „Speiseplanung mit Bio für Kinder“ zeigte Verena Laubenbacher vom Tollwood-Festival München, wie Bio-Angebote kreativ und alltagstauglich umgesetzt werden können. Karsten Bessai räumte in seiner Session mit dem Vorurteil des „teuren Bio-Preises“ auf und demonstrierte, dass nachhaltige Küche auch wirtschaftlich funktioniert. Anja Erhart vom FiBL gab zudem spannende Impulse, wie sich „Mehr Bio in Kommunen“ auf politischer Ebene verankern lässt – ein Thema, das viele Teilnehmende besonders inspirierte.
Das Fazit: Mit einfachen Tipps und Tricks lassen sich Bio-Produkte problemlos in den Speiseplan integrieren. Das hartnäckige Vorurteil, Bio sei grundsätzlich zu teuer, gehört längst der Vergangenheit an. Und auf kommunaler Ebene können durch klare politische Beschlüsse feste Bio-Anteile in der Verpflegung verankert werden – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und Qualität auf dem Teller.
Zum Anfassen und Genießen: Praxis und Geschmack im Mittelpunkt
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war das bio-zertifizierte Mittagessen des St. Josef Stifts sowie die Betriebsexkursion zu den Remlinger Rüben. Das Mittagessen überzeugte nicht nur geschmacklich, sondern zeigte auch, wie einfach sich Bio in der Praxis umsetzen lässt – in diesem Fall als vegetarische Mahlzeit mit optionaler Bio-Bockwurst. Eine Informationsbörse mit ausstellenden Großhändlern, Infos zur Öko-Kontrolle und Unterstützungsmöglichkeiten für die Gemeinschaftsverpflegung luden zum Vernetzen und Austauschen ein. Bei der anschließenden Exkursion konnten die Teilnehmenden hautnah erleben, was Bio-Landwirtschaft in der Praxis bedeutet. Die Aufbereitungsanlage der Remlinger Rüben verarbeitet Bio-Gemüse und Kartoffeln von rund 20 mainfränkischen Biohöfen – ein eindrucksvolles Beispiel für regionale Wertschöpfung und funktionierende Bio-Vernetzung.