Grundsätzlich stehen (Ackerbau-)Betrieben verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie sie ihr Grünland oder ihr Kleegras nutzen können. Welchen Weg ein Betrieb wählt, hängt stark von der sehr individuellen Betriebssituation ab. Über welche Technik verfügt der Betrieb? Gibt es in der Nähe Biogasanlagen oder tierhaltende Betriebe, die Bedarf an zusätzlichem Grünaufwuchs haben?
Ein guter Weg für die Verwertung von Grüngut kann es sein, Heu zu produzieren und zu verkaufen. Christoph Schinagl verweist aber darauf, dass dies nur dann lohnend sei, wenn der Betrieb über entsprechende Mähtechnik verfügt.
Insbesondere für (Bio-)Ackerbaubetriebe ist es sehr wichtig, die Nährstofflücken aus dem Verkauf der pflanzlichen Erzeugnisse zu füllen. Neben dem Anbau von Leguminosen (Kleegras, Zwischenfrüchte), ist auch der Grünlandaufwuchs ein sehr wichtiger Nährstofflieferant. Hier stehen den Biobetrieben verschiedene Strategien offen. So können sie im Rahmen von Futter-Mist-Kooperationen und Kooperationen mit Biogasanlagen Grüngut liefern und dafür Mist oder Biogasgärsubstrate erhalten. Schinagl betont, dass die Kooperation mit sogenannte Bio-Biogasanlage günstiger ist als mit reinen „Nawaro“-Anlagen, da man mehr Nährstoffe zurückbekommen kann. Bei den Futter-Mist-Kooperationen profitiert nicht nur der Ackerbaubetrieb über die Nährstoffzufuhr, sondern flächenknappe tierhaltende Betriebe können ihre Wertschöpfung hierdurch deutlich verbessern.
Einen anderen Weg zur Nährstoffgewinnung geht Rainer Hundmeyer. Während er eigene Grünlandflächen für sein Milchvieh verwendet, verwertet er Aufwuchs aus extensivem Naturschutzflächen durch eigene Kompostierung und erzeugt damit seinen betriebseigenen Dünger selber. Hierzu hat er sich in Zusammenarbeit mit Hans Söhl eine Wurmkompostanlage aufgebaut. Die Kompostierung erfolgt in Wurmkompostern und in einem alten Fahrsilo. Dabei gewinnt er nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern auch Extrakte, welche helfen, die wertvolle mikrobielle Tätigkeit im Boden zu fördern. Um die Kompostmengen entsprechend seinem betrieblichen Bedarf zu erhöhen, hat er mit fertigem Kompost Feldmieten aufgebaut. In einer Versuchsanstellung prüft er für sich, wie er die Kompostausbringung optimieren kann