Zwei Öko - Erfolgsprojekte gewinnen – großzügige Förderung

Projekt: "Oi mal Bio, bitte" - Bio in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung , Bio erleben - Information und Bewusstseinsbildung , Bio-Landwirtschaft in der Nordoberpfalz , Bio-Verarbeitung in der Nordoberpfalz

Hofladen der Familie Vollath

Hofladen der Familie Vollath
© Franz Völkl

Gösen /Bibershof (fvo) Die beiden Erfolgs – Kleinprojekte der Öko – Modellregion liegen zwar 16 Kilometer auseinander, ihr Erfolg liegt aber auf einer Linie.
Der kleine Hofladen von Erwin und Rita Vollath aus Gösen in der Marktgemeinde Floß und die Bioölmühle sowie Verpackungsmaschine für Bio-Mehl von Markus Schaller, an der Ostseite des Fahrenberg zur Stadt Pleystein gehörend, sind die beiden Gewinner. Die beiden Projekte werden mit insgesamt knapp16.000 Euro durch die Öko-Modellregion (ÖMR) Naturparkland Oberpfälzer Wald gefördert. Es handelt sich dabei um den „Verfügungsrahmen Ökoprojekte“ eine Förderung für Kleinprojekte, die die Ziele der Öko-Modellregion unterstützen. 45 Prozent kommen vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) und die restlichen 55 Prozent steuern der Projektträger und die Kommunen der Öko – Modellregion bei. Die ÖMR ist ein Zusammenschluss der elf Gemeinden, Tännesberg, Leuchtenberg, Moosbach, Vohenstrauß, Eslarn, Waidhaus, Georgenberg, Flossenbürg, Floß, Waldthurn und Pleystein. Die beiden Projektmanagerinnen der ÖMR, Cornelia Werner und Kerstin Manner überbrachten zu den jeweiligen Presseterminen die bereits durchgesickerte freudige „Förderbotschaft“. Sie hatten entsprechende Schilder der Ökomodellregion dabei, die sie den beiden Gewinnern zwar nicht ans Revier, sondern an eine öffentliche Stelle in ihrem Betrieb heften konnten

Hofladen in Gösen
Bei der Familie Erwin und Rita Vollath in Gösen wurde eine Garage auf der Hofstelle zum Hofladen umgebaut. Neben den eigenen Bio-Eiern des Betriebes, werden auch weitere regionale Bio-Produkte von Erzeugern aus der Öko-Modellregion angeboten. Der Hofladen steigert rund um die Uhr den Absatz von bio-regionalen Produkten und die regionale Wertschöpfung. Er ist 24/7 geöffnet, das heißt, hier kann Tag und Nacht eingekauft werden, bezahlt wird in eine aufgestellte Kasse, die natürlich täglich entleert wird. „Das ist der richtige Weg, hier handelt es sich um einen Standort zum Einkauf von Bioprodukten direkt vor der Haustüre mit viel Vertrauensbasis“, sagte stellv. Landrätin Margit Kirzinger und wünschte sich weitere Nachahmer. „Hier gedeihen in unserer Region viele Pflänzchen und wir hoffen, dass aus diesen geförderten Öko - Projekten ein großer Baum wird“, erklärte der Flosser Bürgermeister Robert Lindner im Beisein der Rathauschefs Josef Beimler (Waldthurn) und Markus Bauriedl (Waidhaus) sowie Kreisbäuerin Gabi Birkner.

Bioölmühle für die Herstellung von Biospeiseöl sowie Verpackungsmaschine für Bio-Mehl
Ein Tausendsassa in Sachen biologischer Landbau und Landwirtschaft ist Markus Schaller vom Bibershof (Stadt Pleystein). Seine Philosophie ist, ökologisch Wege zu begehen, die bisher wenig und gar nicht in der Region beschritten wurden. Seine neue Bioölmühle bietet die Möglichkeit zur Weiterverarbeitung der eigenen angebauten Ölsaaten (Raps, Hanf, Sonnenblumen und Lein) zu kaltgepressten Biospeiseöl. Durch die neue Abverpackungsanlage kann nun das Mehl aus dem eigenen Getreide für den Verbraucher zur Verfügung gestellt werden.
Die Bioöl- und Mehlprodukte erweitern das Sortiment des Betriebs, das bereits aus Rindfleisch, Schweinefleisch und Wurstwaren besteht. Wenn er über die Abläufe in seiner Landwirtschaft, die Schweine und Mutterkuhhaltung beinhaltet, erzählt, funkelt die Begeisterung in seinen Augen. „Ohne meine Familie würde dies nicht funktionieren“, sagt Schaller, der diese Landwirtschaft im Nebenerwerb betreibt und „im richtigen Leben“ Geschäftsführer des Heizwerkes in Vohenstrauß ist. „Die Sonnenblumenkerne werden gepresst und das Bioöl wird zum Biobäcker nach Windischeschenbach geliefert.
Derzeit sei man in der Anfangsphase, das Ziel: Jährlich zirka 3000 Liter kaltgepresstes Biospeiseöl, aus 10 Tonnen Sonnenblumen zu liefern. Mit der neuen Bioölmühle (Biospeiseölpresse), die 16.000 Euro gekostet hat, können in der Stunde 40 Kilogramm Sonnenblumenkerne verarbeitet werden.

Ökologische Kooperation
Der Hofladen in Gösen wird auch mit Waren aus Bibershof beliefert. Bei der Übergabe der „Öko-Modellregion – Schilder“ an das Gewinnerprojekt am Schallerhof durften der Eslarner Bürgermeister Reiner Gäbl und der „Heimatbürgermeister“ Rainer Rewitzer nicht fehlen. „Die Familie Schaller ist das Paradebeispiel für eine innovative Familie mit viel Mut und Weitblick“, so Rewitzer.

Junger Landwirt in Ausbildung
„Wir wollen vorausschauend arbeiten, damit wir für unserem an der Bio – Landwirtschaft sehr interessierten 18-jährigen Sohn Jonathan, der derzeit auf einen Biobetrieb in Cham - Willmering in Ausbildung ist, beste Voraussetzungen schaffen können. Voraussichtlich im Sommer wird er am Biohof im Kloster Plankstetten bei Berching weitere Erfahrungen sammeln und hoffentlich neue Ideen mit an den Fahrenberg bringen“, erklärte Schaller.

(von Franz Völkl)

07.03.2023

Region: Naturparkland Oberpfälzer Wald