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Neue Vermarktungschance auch für Bio-Mutterkuhhalter!

Pilotprojekt startet in der Oberpfalz - Unterstützung durch das Ministerium

Projekte: "Oi mal Bio, bitte" - Bio in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung, Bio-Landwirtschaft in der Nordoberpfalz
Staatsministerin Michaela Kaniber zu Besuch am Bio-Betrieb Sauer in Moosbach
Staatsministerin Michaela Kaniber zu Besuch am Bio-Betrieb Sauer in Moosbach
© Armin Hofbauer

Projekt will Landwirte, Metzger und Gastronomen zusammenbringen

Doch wie bringt man das Erzeugnis „Fleisch aus Mutterkuhhaltung“ an den Kunden? Hier setzt das neue Pilotprojekt an. Projektleiter Konrad Wagner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf stehen dabei nun mit Markus Dirschl und Matthias Schneider zwei Projektmitarbeiter zur Seite. Ihr gemeinsames Ziel: Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, örtlichen Metzgern und der Gastronomie zu stärken, damit die Wertschöpfung in der Region bleibt. In einer ersten oberpfalzweiten Umfrage konnten schon interessante Ergebnisse generiert werden, so wurde u.a. festgestellt, dass ca. 50% der Betriebe welche an der Umfrage teilgenommen haben, Bio-Betriebe sind. Somit ergibt sich eine gute Basis für die Zusammenarbeit mit den Öko-Modellregionen in der Oberpfalz.

Kälber wachsen bei der Kuh auf

„Die Verbraucher legen Wert darauf, dass ihr Fleisch von Rindern stammt, die auf der grünen Weide gestanden sind“, erklärte Konrad Wagner, Leiter des Projekts, das am AELF Regensburg-Schwandorf angesiedelt ist. Dies können die Mutterkuhhalter aus der Oberpfalz bieten. Sie halten Kühe, um Kälber aufzuziehen und mit Milch zu versorgen. Die Kälber bleiben im Durchschnitt neun Monate bei der Kuh auf der Weide. Dabei verwenden die Landwirte überwiegend selbst erzeugte Futtermittel und erhalten zugleich unsere schöne Kulturlandschaft. Mutterkuhhaltung hat gerade in der Oberpfalz große Bedeutung, da das Grünland hier einen Anteil von einem Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche ausmacht und es hier viele Nebenerwerbsbetriebe (2/3 aller landwirtschaftlichen Betriebe) gibt. „Gerade diese Nebenerwerbsbetriebe bewirtschaften ihre Betriebe mit besonders viel Herzblut. Die Mutterkuhhaltung ist für sie oft die einzige Möglichkeit, um das meist extensiv bewirtschaftete Grünland entsprechend verwerten zu können“, erklärte Georg Mayer, Leiter des AELF Regensburg-Schwandorf. In der Oberpfalz gibt es derzeit etwa 900 Betriebe mit rund 9 000 Mutterkühen.Und nebenbei züchten diese Betriebe oftmals auch seltene Rinderrassen.

Erika Sauer – die Antreiberin

So auch Bio-Bäuerin Erika Sauer, die auf ihrem Betrieb zusammen mit ihrem Ehemann Günter, die alte Haustierrasse Rotes Höhenvieh im Nebenerwerb züchtet. Ohne Sauereres Engagement als Vorsitzende des Fleischrinderverbandes Bayern würde es das Projekt nicht geben. Mit Ihrer Beharrlichkeit und Überzeugungskraft schaffte Sie das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für dieses Projekt zu begeistern und zur Unterstützung zu bewegen.

Zusammenarbeit bringt viele Vorteile

„Das wird eine win-win-win-Situation“, sagt Markus Dirschl. Denn für den Landwirt ist eine professionelle Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung Grundlage dafür, dass seine Vermarktung funktioniert. Da die Mutterkuhhaltung auch auf Bio-Betrieben in der Oberpfalz eine große Rolle spielt, werden auch bio-regionale Wertschöpfungsketten durch das Projekt angestoßen und gestärkt. Durch diesen Aspekt erklärt sich, die zum Teil intensive Zusammenarbeit mit den Öko-Modellregionen der Oberpfalz, welche sich in ihrer täglichen Arbeit stark für den Ausbau bio-regionaler Wertschöpfungsketten einsetzen.

Wie geht es weiter?

Interessierte Landwirte, Metzger und Gastronomen können sich auch jetzt schon direkt an die Projektmitarbeiter wenden: Matthias Schneider unter Telefon 0152 02167875, matthias.schneider@aelf-rs.bayern.de und Markus Dirschl unter Telefon 015753216394, markus.dirschl@aelf-rs.bayern.de .

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