Zum bereits zweiten Mal fand in den elf Gemeinden der ILE Passauer Oberland die Bio-Brotboxaktion statt. Dabei wurden an alle Erstklässlerinnen und Erstklässler Edelstahlbrotboxen verteilt. Bestückt waren die Brotboxen mit Bio-Produkten, die aus der Region stammen. In den elf Gemeinden des Passauer Oberlandes wurden insgesamt knapp 400 Bio-Brotboxen verteilt.
Die Öko-Modellregion Passauer Oberland verfolgt mit der Bio-Brotboxaktion das Ziel den Wert regionaler Bio-Produkte in den Köpfen der Kinder, Eltern und Lehrkräften zu verankern. Die Vermittlung des Wertes von Lebensmitteln steht dabei im Vordergrund. Ein ressourcenschonender Konsum geht mit der Verantwortung einher, die der Mensch gegenüber Tieren, Pflanzen und der Umwelt hat.
Beim Konsum regionaler Produkte bleibt die Wertschöpfung ebenfalls in der Region. Indirekt fließt das Geld über Umwege wieder zurück in den Geldbeutel der in der Region arbeitenden Personen. In diesem Jahr wurde der Dorfladen Haselbach mit der Befüllung der Brotboxen beauftragt. Der Inhalt der Brotboxen besteht aus einem mit Gemüseaufstrich und Bio-Käse gefüllten Brot und frischem, saisonalen Obst und Gemüse. Das Bio-Brot stammt dabei von der Bäckerei Kerscher in Haselbach, der Aufstrich kommt von der Bio-Metzgerei Kammermeier aus Hauzenberg. Zu guter Letzt stammt das Obst und Gemüse vom Gemüsehof Fischl aus Lindach, der sich gerade in Umstellung auf ökologische Landwirtschaft befindet. Regionaler geht’s wirklich nicht!
Durch das Obst und Gemüse wird den Schülerinnen und Schülern die Saisonalität der Lebensmittel nähergebracht. Nicht alle Produkte sind das ganze Jahr über verfügbar. Isst man Obst und Gemüse nur zur entsprechenden Saison, so freut man sich umso mehr darüber, dass es aktuell wieder in unserer Region wächst und gegessen werden kann.
In der ökologischen Landwirtschaft wird bewusst auf chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide verzichtet. So werden Boden, Grundwasser und auch Tiere und Pflanzen geschont. Der ökologische Landbau basiert auf einer Kreislaufwirtschaft. Der Betrieb wird als ganzheitliches System so bewirtschaftet, dass es kaum Zufuhren an Wasser, Energie, Nährstoffen, etc. von außen bedarf. Aus diesem Grund sind Pflanzenbau und Tierhaltung eng miteinander verbunden und die Tieranzahl pro Einheit landwirtschaftliche Nutzfläche begrenzt. Das Futter für die Tiere bauen Bio-Landwirt:innen möglichst auf dem eigenen Betrieb an. Der Dung der Tiere wird wiederum in Form von Mist oder Gülle auf die Felder aufgebracht. So befinden sich die im Dünger, Boden und Futter enthaltenen Nährstoffe auf dem Bio-Betrieb in einem Kreislauf. Betriebe ohne Nutztierhaltung führen durch Kompostierung von Ernteresten oder durch die Pflanzung von Stickstoff bindenden Pflanzen die Nährstoffe wieder zurück in den Boden.
Die Kosten der Bio-Brotboxaktion tragen die Gemeinden des Passauer Oberlandes und tragen so einen wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsbildung rund um biologisch erzeugte Lebensmittel dar.