Voneinander lernen und Erfahrungen austauschen
Die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld stellt sich am Niederrhein vor
Die Projektmanagerin der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld am Eingang zur Auftaktveranstaltung der Öko-Modellregion Niederrhein
© Meike Siebel
Auf den ersten Blick haben Rhön-Grabfeld und die Region Niederrhein (NRW) nicht viel gemeinsam. Mit knapp 18 % ein vergleichsweise hoher Öko-Flächenanteil auf der einen, und 2,4 % Öko-Fläche auf der anderen Seite. Gunstlagen mit intensiver Milchviehhaltung und Gemüseproduktion dort und Ackerbau und Rhönwiesen hier. Doch beide Regionen haben sich, mit der Anerkennung als Öko-Modellregion, dem Auftrag verschrieben, den Öko-Landbau zu fördern - auf dem Acker, in der Verarbeitung und auf dem Teller!Dass man auch trotz scheinbar großer Unterschiede voneinander lernen kann und man doch irgendwie an den gleichen Fragen und Herausforderungen "knabbert", zeigte sich bei der Auftaktveranstaltung der Öko-Modellregion Niederrhein. Die Projektmanagerin aus Rhön-Grabfeld war eingeladen über ihre Erfahrungen zu berichten.Mut machen und gleichzeitig keine Herausforderungen verschweigen, darum ging es beim Vortrag und den anschließenden Gesprächen. Dass es einen langen Atem brauche und Bio auch nach 7 Jahren Öko-Modellregion noch keine Selbstverständlichkeit sei, darauf wies Frau Dr. Hamacher hin. Wie kann regionales Bio stärker in das Bewusstsein der Verbraucher gebracht werden? Wie können heimische Bio-Betriebe gestärkt werden? Zwei Fragen, die sowohl in Rhön-Grabfeld, als auch am Niederrhein immer weider aufkommen. Ansätze aus Rhön-Grabfeld sind hier z.B. Betriebsentwicklungsseminare zur Vermarktung oder die im Herbst/Winter 2022 stattfindenden Veranstaltungen an der Volkshochschule Bad Neustadt.Einig war man sich auch, dass für den Aufbau von Bio-Wertschöpfungsketten der Rückgang von handwerklichen Verarbeitungsbetrieben eine Herausforderung sei – ein Thema was es bundesweit zu bespielen gelte. In diesem Zusammenhang zeigten die Teilnehmer reges Interesse an der hiesigen Zusammenarbeit der Öko-Modellregion mit der Dachmarke Rhön. Ein ähnliches Konstrukt entstehe auch am Niederrhein. Ebenfalls ein großes Thema: Der oft abschreckende – und oftmals größer als gedachte - Aufwand für die Bio-Zertifizierung, besonders in der Gastronomie. Mehr Bio-Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung ist in beiden Öko-Modellregionen ein Thema. Mit der Frischeküche am Rhön-Gymnasium konnte ein gelungenes Beispiel vorgestellt werden.Insgesamt waren sich alle einig, dass – trotz oder gerade wegen aller Herausforderungen - das Konzept der Öko-Modellregionen eine gute Möglichkeit sei, um gesamtgesellschaftlichen Aufgaben (Klimaschutz, Erhalt der Biodiversität, Agrar- und Ernährungswende) auf lokaler Ebene zu begegnen.Ergänzend wies Fr. Dr. Hamacher die Teilnehmer darauf hin, dass die Region sich auch wunderbar während eines Urlaubs erkunden ließe.Mehr über die Veranstaltung und den Beitrag aus Rhön-Grabfeld lesen Sie direkt auf der Seite der Öko-Modellregionen NRW.
Datum
5. Juli 2022
Region