Nach einer kurzen Begrüßung am Hof durch den Projektmanager der Öko-Modelregion Stadt.Land.Augsburg Ulrich Deuter starteten die Teilnehmer direkt zum ersten Acker. Am Feld zeigten Sebastian und Franz Rotter zunächst ihren Bio-Leindotter, den sie als Gemenge mit Hafer anbauen. Nach der Ernte werden die beiden Komponenten getrennt und der Leindotter an die Ölmühle Kappelbauer in Maingründel vermarktet. Bioland-Ackerbauberater Alexander Watzka verdeutlichte mit einer Spatenprobe, dass sich die beiden Kulturen auch in Bezug auf ihr Wurzelwachstum gut ergänzen. Weitere Landwirte berichteten von ihren Erfahrungen im Anbau von Leindotter. dabei wurde deutlich, dass eine Hafer-Beimischung insbesondere bei der Unterdrückung von Beikraäutern sehr hilfreich sein kann, im Vergleich zur Leindotter-Reinsaat.
Im Anschluss wurde eine Fläche mit Bio-Raps besichtigt. Bio-Raps ist aktuell eine Besonderheit, da sich in unserer Region bisher wenige Bio-Landwirte zutrauen. Sebastian Rotter beschrieb seine Vorgehensweise bei der Aussaat und Düngung, wobei keine zusätzliche Stickstoffdüngung nötig war, sondern nur der Effekt der Vorfrucht genutzt wurde. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von dem sehr homogenen Rapsbestand. Es entstand wiederum eine lebhaft Diskussion zum Bio-Rapsanbau, da einige Praktiker bereits Erfahrungen sammeln konnten. Durch einen anwesenden Bio-Imker wurde betont wie wertvoll ein Bio-Rapsfeld für Bienen sein kann.
Bei einer Stärkung am Hof der Familie Rotter wurde dann das Thema Vermarktung gemeinsam mit Johannes Spengler von der Ölmühle Kappelbauer und David Wetzstein von der Bio VG in Pöttmes bis in die späten Abendstunden diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass der Anbau von Öl-Früchten eine sehr interessante Alternative darstellt, die Risiken und Vermarktungsmöglichkeiten aber bereits vor der Aussaat abgeklärt werden sollten.