Frischeküche wird zur Außer-Haus-Betriebskantine
Nachhaltiges und leckeres Mittagsangebot für Mitarbeiter im Landratsamt
Kartoffelspalten mit Ofengemüse
© ÖMR Rhön-Grabfeld
Zu Beginn des Schuljahres 20/21 nahm die Frischküche am Rhön-Gymnasium Bad Neustadt den Betrieb auf. So konnten in den ersten Monaten trotz pandemiebedingten Hygienemaßnahmen rund 50-60 Schüler und Lehrer am Tag mit leckerem, frisch gekochtem Essen versorgt werden. Besonderen Wert legt der Landkreis als Verpflegungsträger und ebenso das Küchen-Team auf den Einsatz von Bio-Produkten aus der Region (mehr dazu hier). So kommt z.B. die Bio-Milch von der Coburger Molkerei. Kartoffeln, Mehl (mit dem das Brot frisch gebacken wird) und Eier werden regelmäßig von einem knapp 3 km entfernten Naturland Betrieb geliefert. Und auch bei anderen Produkten wird nach Möglichkeit auf biologische Erzeugung geachtet.Doch was macht eine Schulküche wenn die Schüler zuhause bleiben? In Zeiten von Wechselunterricht und Home-schooling? Wenn auch Lehrer die Lehrer von zu Hause unterrichten?Die beiden Köche kochen nach wie vor: Inzwischen nicht mehr vorrangig für Schüler und Lehrer - von denen in der Mittagszeit höchstens eine handvoll vor Ort ist, sondern für die Mitarbeiter des Landratsamts!Diese Lösung war von Anfang an als zusätzliches Potenzial seitens des Trägers angedacht. Mit viel kreativem Engagement haben Mitarbeiter des Sachgebietes Finanzen die Idee nun umgesetzt. Seit Mitte April besteht für die Mitarbeiter, die Möglichkeit an 4 Tagen in der Woche zwischen zwei Gerichten zu wählen. Bestellt wird per Mail, Abholung an der Schulküche, Lieferung und Ausgabe im Amt erfolgt übergangsweise durch Mitarbeiter des Kloster Wechterswinkel. Sozusagen eine Pandemie-angepasste mobile Betriebskantine! Auch wenn es ein wenig Umstellung in der Organisation bedarf, so meinen die Köche, dass Sie wenigstens nicht aus der Übung kommen. Es besteht kein Leerlauf in der Küche und die Kooperation mit dem regionalen Bio-Betrieb bleibt bestehen. Aus dem ursprünglichen Plan B ist nun ein Plan A geworden!Und den Mitarbeitern im Landratsamt schmeckt es: „Das Essen ist super lecker, und das Vegetarische sehr abwechslungsreich!“ so eine Mitarbeiterin des Amtes. Sie könne das Angebot nur jedem Kollegen empfehlen. Und mit der Meinung scheint sie nicht allein: in den ersten Wochen wurde das Angebot gut angenommen - obwohl auch im Landratsamt einige Mitarbeiter im home-office sind. Und der Trend geht deutlich zu den vegetarischen Gerichten. Ein kleiner Wehrmutstropfen für die Köche ist der ausbleibende direkte Kontakt zu ihren „Gästen“. „Die Schüler konnten direkt sagen, wenn etwas besonders lecker war – oder auch mal nicht ganz so den Geschmack getroffen hat“, so das Küchenteam. Schüler und Lehrer, die vor Ort sind bekommen selbstverständlich weiterhin ihr Essen in der Schule.Natürlich muss sich das System erstmal einpendeln und etablieren: Welche Tage wird viel bestellt, wann sind weniger Mitarbeiter im Haus? Wo besteht Nachbesserungspotenzial? – doch die Verwaltung ist zuversichtlich. Und auch an der Etablierung eines geeigneten Mehrwegsystems wird derzeit gearbeitet (aktuell werden kompostierbare Verpackungen aus Zuckerrohr verwendet). Um langfristig sowohl Schülern, Lehrern und Mitarbeitern ein gesundes und vor allem schmackhaftes Mittagessen anzubieten! Und Bio aus der Region zu unterstützen!