Insgesamt gibt es in Bayern ca. 70.000 Hektar Streuobst, wovon 8.500 Hektar biozertifiziert sind. Der Begriff Streuobst ist bisher nicht gesetzlich geschützt. Streuobst ist also keine Marke, die bestimmte Qualitätskriterien verspricht, sondern lediglich die Bezeichnung für aus heutiger Sicht extensiven Obstanbau, der sich vom intensiven Spalierobstanbau durch breitkronige Hochstammbäume unterscheidet. Durch die extensive Nutzung mit Hochstammbäumen entstehen naturschutzfachlich sehr wertvolle Lebensräume, die auch das Landschaftsbild positiv aufwerten.
Die Bio-Zertifizierung von Streuobst hat den Vorteil eine höhere Wertschöpfung für die produzierenden Betriebe und deren Produkten zu generieren. Für Verbrauchende garantiert das Bio-Siegel die nachhaltige Produktion ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und klimaschädlichen mineralischen Stickstoffdünger. Bio-zertifiziertes Streuobst bietet somit die Sicherheit, nachhaltig produziertes Obst in den Händen zu halten und den landwirtschaftlichen Betrieben und verarbeitenden Akteuren ein weiteres betriebliches Standbein.
In der fränkischen Kulturlandschaft ist Streuobst stark verwurzelt und es gilt als besonders erhaltenswert. Um Würzburg gibt es sehr viel Streuobstflächen, die das Bild unserer Region seit Jahrhunderten prägen und für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. Unsere Streuobstwiesen bedürfen heute mehr denn je einer nachhaltigen Pflege und sinnvollen Nutzung, um weiter erhalten werden zu können. Regelmäßiger Schnitt erhält die Baumgesundheit und somit den Ertrag unserer Streuobstbäume. Doch wie lassen sich die oft überalterten Bestände naturnah pflegen und erhalten? Welche finanziellen Fördermöglichkeiten existieren für Streuobst-Flächen?
Die Öko-Modellregion lädt am 05. Juli 2024, von 17 bis 20 Uhr zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein Erlabrunn zu einer Begehung einer zertifizierten Streuobstwiese in Erlabrunn ein. Praktische Tipps und Hinweise zum Schneiden im Sommer gibt die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege Jessica Tokarek. Infos zur Zertifizierung von Streuobstflächen und Fördermöglichkeiten gibt die Streuobstberaterin Lena Wunderlich.
Zur Anmeldung hier entlang, die Teilnehmendenzahl ist begrenzt!