Verbraucher - Landwirte - Dialog
Im Anbetracht der "Bauernproteste" war es nicht verwunderlich, dass das Vernetzungstreffen der Landwirte im März geprägt war vom Wunsch nach einem Dialog mit Verbrauchern auf Augenhöhe. Wir haben diesen gefördert, in dem wir den Bio-Betrieben beim Marktfest der Öko-Modellregion (ÖMR) Ende Juni in Glonn eine Bühne geboten haben. Sie sollten zeigen können, was sie Gutes herstellen, wer dahintersteht und wo man ihre Produkte kaufen kann. Ein buntes Rahmenprogramm mit einem landwirtschaftlichen Quiz und jeder Menge themenspezifischem Kindererlebnis rundete die Veranstaltung ab. Im Juli folgte ein Bauernhofkino auf dem Hof Die Maierei in Oberpframmern. Über 70 Leute kamen um den Film „Der Bauer und der Bobo“ zu sehen. Im September radelten wir im Rahmen der Hofradltour mit knapp 25 Leuten zum Thema „Rinder – Milch und Fleisch aus Gras“ vom Bio-Milchviehbetrieb Stündler-Liebl in Egmating über den Dorfladen in Moosach zu den Galloways der Familie Tristl im Brucker Moos. Nachdem die Radler erfahren haben, welchen Beitrag Wiederkäuer insbesondere auf der Weide zu Klimaschutz und Biodiversität leisten, ließen sie sich ein Galloway in Gulaschform im Wirtshaus Taglaching schmecken. Alle drei Veranstaltungsarten waren ein Erfolg und sollen zu einem jährlichen Fixpunkt werden.
Themenbereich "Rinder"
Im Themenbereich „Rinder“ haben wir eine öffentliche Gesprächsrunde zum Thema Hofnahe Schlachtung auf dem Butcher’s Festival in Herrmannsdorf moderiert, mit interessierten Bauern ein Schlachthaus in Assling angeschaut, um eine mögliche Zusammenarbeit auszuloten, was prompt auch in einem Fall gelungen ist. Im Dezember haben sich die Rinderbauern erneut getroffen um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Für Mitte Januar haben wir Prof. Dr. Hülsbergen von der TU München eingeladen, um mit ihm über die Umwelt- und Klimawirkung der ökologischen Milchviehhaltung zu diskutieren.
Kleinprojekteförderung
Trotz unserem späten Start am 1.Januar ist es uns noch gelungen, bereits 2024 die Förderung von Kleinprojekten für unsere Bio-Betriebe möglich zu machen. Fünf Betriebe haben unterschiedlichste Dinge realisiert - vom Ausbau eines Verkaufsraums für Bio-Rindfleisch, über die Anschaffung von Fressfanggittern für die hofnahe Schlachtung auf der Weide oder einer neuen Beleuchtung für eine Bio-Gemüsetheke, bis hin zur Erstellung eines Gutachtens zur Nutzung des Waldrands als Weide. Mitte Januar werden wir Förderschecks offiziell überreichen und dann im Details darüber berichten. Seit diesem Herbst läuft auch schon der erste Aufruf für die Förderperiode 2025.
Strukturen aufbauen
Um all unsere Aufgaben überhaupt erfüllen zu können, mussten wir überdies erst Strukturen aufbauen, Kontaktdaten recherchieren, die ÖMR vorstellen, uns mit den unterschiedlichsten Stakeholdern (Bayerischer Bauernverband, Landschaftspflegeverband, etc.) vernetzen, Gremien aufsetzen (Beratergremium, Beschlussgremium für die Vergabe der Förderungen, etc.), Kommunikationskanäle einrichten, zweimal umziehen und nicht zuletzt von anderen ÖMRs lernen. Am Ende des Jahres haben wir nun gemeinsam mit den Direktvermarktern der Gemeinden die Verbraucher-Landwirte-Kommunikation bzw. die Bio-Erlebnis-Veranstaltungen evaluiert und einen Plan für's nächste Jahr erstellt. Aber das ist schon eine andere Geschichte ...