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Wachsen oder Weichen. So lautete und lautet das Motto des Strukturwandels. Doch immer schon gab es Menschen, die diesen Wandel nicht mitmachten und dennoch ihr Auskommen fanden. Sebastians Eltern Anni und Hans Kettenberger hatten eine Milchkuhherde und stellten ihren Betrieb 1993 auf ökologische Wirtschaftsweise nach den Naturland-Richtlinien um. Sebastian, das jüngste von vier Geschwistern, entschied sich nach der Fachoberschule, dass er Landwirt werden will. Im Verlauf des Landwirtschaftsstudiums kam er zu der Überzeugung, dass er ja nicht genauso weitermachen muss wie bisher. Seine Interessen galten nämlich dem Federvieh.
So züchtet Sebastian, nachdem er 2010 den Hof übernommen hat, Puten, Perl- und Bressehühner, Enten und die französische Zweinutzungsrasse „Le Bleu“. Alles was so unter der Kategorie „Federvieh“ hergeht. Kartoffeln, Gemüse im Sommer, ein paar Schwäbisch-Hällische Schweine, Rinder und ein paar Milchkühe für die Aufzucht runden das bunte Treiben ab. Sebastian Kettenberger kennt seine Tiere und liebt seinen Beruf, die Haltung optimiert er laufend selbst. Er ist ein Spezialist darin, die empfindlichen Tiere mit ausgefuchsten Methoden zur Schlachtreife zu bringen.
Das Geflügel wird einmal pro Woche am Hof geschlachtet und auf den Märkten der Region verkauft. Auch die Gastronomie schätzt die gute Qualität von Sebastian Kettenberger. Das Geschäft läuft gut, aber die Ställe sollen nicht größer werden. Massentierhaltung ist dem Junglandwirt ein Graus, wachsen will er nicht. Die Tiere haben viel Platz auf dem Hof, sie haben Zugang zu frischen Luft und können sich auch zwischendurch auf den Wiesen was zum Fressen suchen. Auf den Feldern wachsen Kleegras für die Rinder, Weizen, Gerste, Hafer sowie Ackerbohnen für die Schweine und das Geflügel.
Was es braucht, um Erfolg zu haben? Für Sebastian Kettenberger ist diese Frage einfach zu beantworten: Begeisterung und Liebe zum Beruf und direkte Absatzwege, um den nötigen Preis zu erzielen. Wenn beides vorhanden ist, die Begeisterung und die Direktvermarktung, dann macht es Freude Landwirt zu sein und es lohnt sich auch finanziell. Ohne Wachstum, ohne großen Bulldog. Mit wachem Verstand und ehrlicher Begeisterung. Er ist offen, anderen von seinem Weg zu erzählen und Interessierte dabei zu unterstützen, ähnliche Strategien zu entwickeln. Seit 2020 engagiert sich Kettenberger im Verein „Ökogenuss Waginger See“. Er war einer der Mitinitiatoren des digitalen Bio-Bauernmarktes.
Aus der Betriebsgeschichte:
1993
Umstellung des Hofes auf ökologischen Landbau nach den Naturland-Richtlinien
2010
Sebastian Kettenberger übernimmt den Hof von seinen Eltern Anni und Hans
2011
Bau eines neuen Hähnchenstalls mit viel Platz und Komfort für die Tiere
2020
Mitbegründer und 1. Vorsitzender des Vereins „Ökogenuss Waginger See“
Kontakt:
Sebastian Kettenberger
Kettenberg 1
84529 Tittmoning
Telefon: 08687 – 468
Mail: Sebastian@biohof-kettenberg.de
Link zur Hompage
Ein Porträt aus der Reihe „Ökogenuss Waginger See – Rupertiwinkel / Inn – Salzach“
Im Februar 2020 wurde von Biovermarkter*innen der Verein „Ökogenuss Waginger See“ gegründet. In loser Folge stellen wir Betriebe aus der Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel vor, die sich auf diesem digitalen Bio-Bauernmarkt präsentieren.
Mehr Infos dazu gibt es unter
Homepage: https://oeko-genuss.de
Mail: info@oeko-genuss.de.
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