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Waginger See - Rupertiwinkel

Der Waginger See in der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel
Der Waginger See in der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel
© Richard Scheuerecker / TI Waging

Im Südosten Bayerns unterstützen zehn Gemeinden als „Öko-Modellregion Waginger See-Rupertiwinkel“ den Ökolandbau und die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Es bewegt sich viel: Die Brauerei Stein in Stein an der Traun braut das erste Bio-Bier aus heimischer Braugerste in fünf Sorten, darunter die „Waginger See Hoibe“. Dafür hat sie ein Bio-Getreidelager für Braugerste angemietet, in dem auch Bio-Dinkel und Hafer für den Knuspermüsli-Hersteller Barnhouse in Mühldorf gebündelt werden. Die Firma Soto in Bad Endorf setzt ebenfalls auf faire Kooperationen und bezieht Hafer, Buchweizen, etwas Emmer und Ackerbohnen aus der ÖMR. Auch setzen regionale Verarbeiter und Lebensmittelhandwerker wie ein regionaler Schlachthof, ein Brenner, mehrere Bäcker und Ölmühlen inzwischen auf Bio-Produkte aus der Öko-Modellregion. Ein Schwerpunkt bleibt die Stärkung der bio-regionalen Vermarktung: Das Krankenhaus Fridolfing, die Lebenshilfe in Traunreut, das Seniorenheim in Waging und das Betriebsrestaurant Rosenberger setzen einen Anteil regionaler Bio-Produkte ein. Auch einige Gasthöfe haben sich biozertifizieren lassen und arbeiten mit heimischen Biolieferanten zusammen. Um den regionalen Bioanteil in der Außer-Haus-Verpflegung, auch in den kommunalen Einrichtungen, zu stärken, gibt es seit 2023 eine eigene Teilzeitstelle in der ÖMR.

Der Tourismus am Waginger See unterstützt die Herausgabe der Bio-Erzeugerliste und arbeitet an der Bekanntmachung heimischer Bio-Erlebnisangebote mit, von denen Einheimische wie Gäste gleichermaßen profitieren.
 
Handlungsfelder:
Faire Anbaukooperationen und neue Vermarktungswege: Wir etablieren den Vertragsanbau zwischen Biolandwirten und Verarbeitern (Brauerei Stein, Müslihersteller Barnhouse, SoTo/  organic veggie food) und unterstützen neue Absatzwege für heimisches Bio-Rindfleisch, in Zusammenarbeit mit den regionalen Schlachthöfen.

Mehr Bio im Lebensmittelhandwerk und in der Küche:  Wir unterstützen Lebensmittelhandwerker wie Bäcker (Bäckerei Wahlich in Saaldorf-Surheim, Bäckerei Wenig in Tengling) und Metzger (Metzgerei Braunsperger in Laufen) beim Aufbau einer Bioschiene.  Für Gastronomen (Landgasthof Tanner in Waging, Landhotel Gut Edermann in Teisendorf) oder größere Küchen aus der Region stärken wir Lieferbeziehungen zu heimischen Biodirektvermarktern und unterstützen die Logistik (Salzachklinik Fridolfing, Betriebsrestaurant Rosenberger in Fridolfing, Lebenshilfe Traunreut, Seniorenheim Waging).

Ökogenuss für die Bevölkerung und Gäste: Wir arbeiten mit Touristikern am Aufbau vielfältiger Bio-Erlebnisse und an der Vermarktung von Bioprodukten als „Waginger See Genussreihe“. Biogenussradltouren, Hofführungen, Hoffeste und Verkostungen zur Ernährungsbildung machen Bioprodukte der Bevölkerung zugänglicher. Bio-Direktvermarkter werden durch die Herausgabe einer aktuellen Bio-Erzeugerliste unterstützt, ebenso durch Hofporträts, Hofführungen oder die Unterstützung bei der Vereinsgründung „Öko-Genuss Waging-Inn-Salzach“.

Biodiversität und kommunales Engagement: Wir stärken die Bio-Zertifizierung von Streuobstwiesen in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Traunstein,  die Pflanzung von Streuobsthochstämmen (1.100 Bäume seit 2014 auf Traunsteiner Seite) sowie die Vermarktung von Bio-Streuobst, z.B. als „Waginger See Schnaps“ über die Brennerei Gramminger aus Taching. Wir unterstützen Wiesenmeisterschaften - mit den Regionalinitiativen 2017, mit dem BN 2022 - und ökologische Projekte mit allen Landwirten, z.B. AG Regionales Eiweiß oder die Anlage von Agroforstkulturen. Seit Ende 2024 wird ein ökologisches Pflegekonzept für kommunale Grünflächen in sechs beteiligten Gemeinden der ÖMR umgesetzt, dafür wurde eine „Kümmererstelle“ beim LPV Traunstein eingerichtet. Bereits seit 2015 gibt es ein kommunales Beschlusspaket der Gemeinden zur ÖMR, darin ist u.a. das Ziel „mehr heimische Bioprodukte für eigene Einrichtungen“ vorgesehen, allerdings noch ohne konkrete Zahl. Eine gemeinsame Frischeküche von mehreren Kommunen mit dem Ziel eines hohen bioregionalen Anteils ist in Vorplanung.
 
Aktivitäten:
·         Bio-Vertragsanbau für mehrere Verarbeiter (Braugerste, Dinkel, Hafer, Emmer, Ackerbohnen, Laufener Landweizen)
·         Bio-Zertifizierung von Verarbeitern (Wirte, Schlachthof, Brenner, Bäcker)
·         Infoveranstaltungen für Biobauern, Verbraucher und Kommunen
·         Veranstaltungen im Rahmen der Ernährungsbildung (Felderbegehungen, Verkostungen, Verbraucherinfos)
·         Gründung eines Vereins für Bio-Direktvermarkter und Verbraucher in der Öko-Modellregion
·         Öffentlichkeitsarbeit in Form von Exkursionen, Radtouren, Podiumsdiskussionen, Presse- und Medienarbeit
·         Tourismuskonzept (Bio-Genussspezialitäten vom Waginger See, Waginger See Genusswochen mit Bioangebot, Bio-Erlebnisse grenzüberschreitend)
·         Beschlusspaket der Kommunen zur Ökomodellregion (z.B. Ökokörberl, mehr regionale Bioprodukte im Wirkungsbereich der Gemeinden)
·         Ökologisches Pflegekonzept für kommunale Grünflächen (11 Gemeinden, mit Leader); Umsetzung seit Ende 2024 in sechs Gemeinden über eine Umsetzungsstelle beim LPV Traunstein.

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