Förderfähig sind z. B. Kleinprojekte zur Stärkung der regionalen Bio-Land- und Ernährungswirtschaft und regionaler Bio-Wertschöpfungsketten, zur Verbesserung der regionalen Versorgung mit Bio-Lebensmitteln, zur Stärkung des Absatzes von regionalen Bio-Produkten und zur Bewusstseinsbildung für Akteure regionaler Bio-Wertschöpfungsketten (Erzeuger, Verarbeiter, Handel, Gastronomie, Verbraucher usw.).
Was wird gefördert?
Kleinprojekte im Sinne der Förderrichtlinie sind Projekte, deren förderfähige Gesamtausgaben 20.000 € netto nicht übersteigen und die den Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten voranbringen, regionale Versorgungsstrukturen verbessern oder das Bewusstsein für Bio-Lebensmittel aus der Region stärken. Die Projekte werden mit bis zu 50 % gefördert (maximal 10.000 €) und müssen im Projektgebiet der Öko-Modellregion Naturparkland Oberpfälzer Wald liegen. Sie dürfen noch nicht begonnen haben und müssen bis 20. September im denselbigen Jahr umgesetzt worden sein. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, Verbände, Vereine und öffentlich Einrichtungen können die Förderung beantragen. Eine Förderung steht unter dem Vorbehalt der Bewilligung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz. Gefördert werden neben Sachkosten beispielsweise auch Werbemittel oder Veranstaltungen zur Bewusstseinsbildung. Träger von Kleinprojekten, die laut EU-Öko-Verordnung 2018/848 zertifizierungspflichtig sind, müssen bei Antragstellung die Bio-Zertifizierung oder, im Falle der Umstellung, einen unterschriebenen Kontrollvertrag vorweisen. Die Bewertung und Entscheidung über die eingereichten Projekte erfolgt anhand folgender Auswahlkriterien über ein Gremium, welches aus Bürgermeister:innen, Öko-Erzeuger:innen und Öko-Verarbeiter:innen aus dem Naturparkland Oberpfälzer Wald besteht.
Die Auswahlkriterien
Die Auswahlkriterien in der Öko-Modellregion Natuparkland Oberpfälzer Wald sind:
- Beitrag zum Auf- und Ausbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten
- Beitrag zur Bewusstseinsbildung für regionale Bio-Lebensmittel
- Beitrag zu den Entwicklungszielen der Öko-Modellregion
- Beitrag zur Verbesserung der regionalen Versorgung mit Bio-Lebensmitteln
- Fördert die Vernetzung und Zusammenarbeit
- Beitrag zur Bewusstseinsbildung für Akteure regionaler Bio-Wertschöpfungsketten und zeigt die Vorteile des Ökolandbaus auf
- Weist einen innovativen Charakter für die Region auf
Den offiziellen Förderwegweiser des StMELF mit allen Unterlagen finden Sie hier.
Vielfältige Projekte in der Öko-Modellregion Naturparkland Oberpfälzer Wald
2022
Allein 2022 wurden 175 Kleinprojekte in den bayerischen Öko-Modellregionen gefördert, davon 60 Projekte, die die Vermarktung von regionalen Bioprodukten in der jeweiligen Region unterstützen, etwa durch Ausstattung und Erweiterung von Hofläden, Lebensmittelautomaten für die Selbstbedienung, den Ausbau von Abokisten, Kühlmöglichkeiten an den Höfen und für den Verkauf am Markt, Shop-in-Shop-Lösungen für regionale Bioprodukte oder die Neugestaltung von Werbematerialien. In der Öko-Modellregion Naturparkland Oberpfälzer Wald erhielten 2022 eine Presse für Bioöl, eine Abverpackung von Biomehl sowie die Einrichtung eines Hofladens den Zuschlag des Öko-Verfügungsrahmens der Region.
- Floß: Familie Vollath aus Gössen baut ihre Garage in einen Selbstbedienungsladen um. Neben den eigenen Bio-Eier werden weitere Bio-Produkte von regionalen Erzeuger im neuen Hofladen angeboten.
- Pleystein: Markus Schaller aus Bibershof erweitert sein Angebot in der Direktvermarktung um eigenes Bio-Speiseöl sowie Bio-Mehl. Hierfür investiert er in einen Verarbeitungsraum mit einer Ölpresse sowie in eine Abverpackungsmaschine für Bio-Mehl.
2023
Im Jahr 2023 wurden fünf Projekte mit dem Öko-Verfügungsrahmen gefördert.
- Daniel Riebl aus Vohenstrauß nutzte die Förderung zur Erstausstattung und zum Aufbau seines kleinen Gemüsebaubetriebs „Daniels Gemüsegarten“. Unteranderem ist auch ein gelber elektrisch-betriebener Fahrradanhänger, Teil der Anschaffungen gewesen, damit die Kunden mit ihrem frischen Bio-Gemüse klimaneutral bis vor die Haustüre beliefert werden können.
- Auch Rita und Erwin Vollath nahmen erneut den „Öko-Verfügungsrahmen“ wahr um ihren Hofladen in Gösen, bei Floß, mit einem Wegweiser, Werbung und Logo zu bewerben.
- Klaus Gollwitzer, aus Waldthurn schaffte sich eine Kühlung für sein Kartoffellager an.
Auch Kommunen nutzten die Förderung.
- Der Markt Tännesberg ermöglichte den Erstklässlern der gesamten ILE eine Bio-Brotzeitbox.
- Mit der Errichtung eines Gemüseackers für die Teilnahme am Bildungsprogramm "GemüseAckerdemie" setzte der Markt Moosbach die Förderung zu Gute der Grundschulkinder ein, um dort das Bewusstsein für bio-regionale Lebensmittel zustärken
2024
- Der Naturlandhof Stahl in Vöslesrieth investierte mit dem Kauf eines Schockfrosters und eines Dry-Age-(Fleischreife-) Schranks in den Ausbau der Fleischvermarktung.
- Reiner Gäbl aus Eslarn setzte mit einem Vakuumierer und Zerlegetisch den ersten Stein zur Direktvermarktung seiner Zwergzebu-Rinder.
- Auch der Markt Eslarn nutzte die Förderung um mit einem Gemüseacker für die Teilnahme am Bildungsprogramm "GemüseAckerdemie" die Bewusstseinsbildung der Grundschüler zu unterstützen.