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Förderung Verfügungsrahmen Ökoprojekte 2023

Mehr Tierwohl, Direktvermarktung und Kooperation in der Region

Projekt: Förderung Verfügungsrahmen Ökoprojekte
Förderung Verfügungsrahmen Ökoprojekte 2023. Elf Kleinprojekte werden unterstützt.
Förderung Verfügungsrahmen Ökoprojekte 2023
© Lisa Distler
Dieses Jahr hatte das sechsköpfige Entscheidungsgremium alle Hände voll zu tun: Insgesamt zehn Projekte wurden in zwei Terminen bewertet: „Das Budget hat genau gepasst, sodass wir auch in diesem Jahr alle beantragten Projekte unterstützen können“, sagt Josef Schrüfer, Mitglied des Entscheidungsgremiums.

Süß sind die kleinen Ferkel auf dem Hof von Angela Häfner in Prebitz anzuschauen. Die Ferkel toben durchs Stroh und spielen miteinander. Bio-Schweine sind eine ziemliche Rarität, aber Angela Häfner plant die Ausweitung ihrer Bio-Schweinezucht. Für die Mutterschweinehaltung wird mit der Förderung das Außengehege ihres Schweinestalls erweitert.

Bei Christian Gath vom Zebuhof Gath in Weilersbach und bei Otto Dippold aus Engelhardsberg dreht sich alles ums Huhn. Christian Gath vergrößert seine Hühnerschar und schafft mithilfe der Förderung einen neuen mobilen Stall an. Otto Dippold sorgt für die 24 Stunden Verfügbarkeit von Eiern, indem er einen Verkaufsautomaten am Hof aufstellt.

Ein ganz besonderes Projekt planen Susanne Hofmann und ihr Mann in Birkenreuth. Sie bauen eine Bio-Trüffelplantage auf und möchten ihr Wissen perspektivisch auch an andere Betriebe weitergeben. „Die Erfolgsaussichten in unserer Region für den erwerbsmäßigen Bio-Trüffelanbau sind sehr hoch, da die Fränkische Schweiz ideale Standortvoraussetzungen mit dem Jura-Verwitterungs-Kalkboden bildet und bereits natürliche Trüffelvorkommen vorhanden sind“, betont Peter Hofmann. Die Anforderungen an den Boden für den Trüffelanbau ist ein luftdurchlässiger und lockerer Boden. Bodenverdichtungen durch Befahrung mit Traktoren und schweren Gerätschaften müssen vermieden werden. Deshalb ist für die Pflege des Trüffelgartens eine Spezialmaschine erforderlich, mit der man auch zwischen den Bäumen das Gras mähen und mulchen kann.

Roman Dorn vom Gut Schönhof erleichtert sich und seinen Berufskollegen die Arbeit durch die Anschaffung eines Mischgeräts zur Herstellung von Saatgutmischungen, die beim Anbau sogenannter Gemenge aus zwei verschiedenen Kulturen und insbesondere zur Impfung des Saatguts zum Anbau von Sojabohnen nötig sind. Auch Georg Amon von der Brotmanufaktur in Weilersbach denkt bei seiner Anschaffung an die Region: Mit einer Getreidemühle möchte er seine Kapazitäten ausweiten, aber die Maschine auch anderen Bio-Betrieben zur Verfügung stellen. Bei Elfriede Kiefhaber aus Pegnitz entsteht durch den Umbau eines Rübenkellers ein neuer Verkaufsraum für Bio-Gemüse.

Besonders gefreut hat sich das Entscheidungsgremium auch über die Anträge von drei „Wiederholungstätern“, die bereits 2022 Projekte beantragt hatten. Die Texas Longhorn Ranch aus Prebitz und der Biohof Beyer in Engelhardsberg schaffen jeweils Dry Ager für die ganzheitliche Verwertung ihrer Tiere an und der Naturhof Albrecht in Culmberg plant eine Solidarische Landwirtschaft mit interessierten Familien. „Die Förderung ist recht einfach und unbürokratisch, daher haben wir auch im zweiten Jahr einen Antrag gestellt. Es ist eine super Möglichkeit, unseren Bio-Betrieb weiterzuentwickeln“, meint Anna Leichtenstern von der Texas Longhorn Ranch.

Die Förderung von Kleinprojekten dient der Verbesserung der regionalen Versorgung mit Bio-Lebensmitteln, zur Stärkung des Absatzes von regionalen Bio-Produkten und zur Bewusstseinsbildung für Akteure regionaler Bio-Wertschöpfungsketten. 90 % dieser Förderung kommen vom Freistaat, die restlichen 10 % werden von den 29 an der Öko-Modellregion beteiligten Kommunen eingebracht. Auch für 2024 ist die Förderung wieder angedacht. Interessierte Betriebe können sich schon jetzt beim Projektmanagement der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz für die neue Förderperiode informieren. Eine Antragstellung ist voraussichtlich ab Oktober 2023 möglich.
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