Dieses Jahr hatte das sechsköpfige
Entscheidungsgremium alle Hände voll zu tun: Insgesamt zwölf Projekte wurden in drei Terminen bewertet.
Bio-Schweine sind mittlerweile eine ziemliche Rarität. Doch Angela Häfner aus Prebitz plant die Ausweitung
ihrer Bio-Schweinezucht und möchte mit der Förderung das Außengehege ihres Schweinestalls für die
Mutterschweine erweitern.
Bei Christian Gath vom Zebuhof Gath in Weilersbach und bei Otto Dippold aus Engelhardsberg dreht sich
alles ums Huhn. Christian Gath vergrößert seine Hühnerschar und schafft mithilfe der Förderung einen neuen
mobilen Stall an. Otto Dippold sorgt für die 24 Stunden Verfügbarkeit von Eiern, indem er einen
Verkaufsautomaten am Hof aufstellt.
Ein ganz besonderes Projekt planen Susanne Hofmann und ihr Mann in Birkenreuth. Sie bauen eine Bio-Trüffelplantage auf und möchten ihr Wissen perspektivisch auch an andere Betriebe weitergeben. Beste
Voraussetzungen sind hierfür ein luftdurchlässiger und lockerer Kalk-Boden, wie er in der Fränkischen
Schweiz vorkommt. Im Anbau ist es wichtig, dass Bodenverdichtungen vermieden werden. Deshalb ist für die
Pflege des Trüffelgartens eine Spezialmaschine erforderlich, mit der man auch zwischen den Bäumen das
Gras mähen und mulchen kann.
Roman Dorn vom Gut Schönhof erleichtert sich und seinen Berufskollegen die Arbeit durch die Anschaffung
eines Mischgeräts. Damit werden Saatgutmischungen hergestellt und Saatgut für den Sojaanbau geimpft.
Auch Georg Amon von der Brotmanufaktur in Weilersbach denkt bei seiner Anschaffung an die Region: Mit
einer Getreidemühle möchte er seine Kapazitäten ausweiten, aber die Maschine auch anderen Bio-Betrieben
zur Verfügung stellen.
Bei Elfriede Kiefhaber aus Pegnitz entsteht durch den Umbau eines Rübenkellers ein
neuer Verkaufsraum für Bio-Gemüse.
Besonders gefreut hat sich das Entscheidungsgremium auch über die Anträge von fünf „Wiederholungstätern“, die bereits 2022 Projekte beantragt hatten. Die Texas Longhorn Ranch aus Prebitz und der Biohof
Beyer in Engelhardsberg schaffen jeweils Dry Ager für die ganzheitliche Verwertung ihrer Tiere an und der
Naturhof Albrecht in Culmberg plant eine Solidarische Landwirtschaft mit interessierten Familien. Marco
Messingschlager aus Birkenreuth möchte die Wertschöpfung an seinem Hof weiter ausbauen. Mit einer
Haferquetsche stellt er aus Nackthafer, den er selbst anbaut, Bio-Haferflocken her. Anna-Maria Deinhardt
vom Danhof in Wohlmuthshüll möchte mit einem neuen Bäckerei- und Konditoreiofen das Sortiment
erweitern und dabei mehr Erzeugnisse von regionalen Bio-Landwirten verarbeiten.
Die Förderung von Kleinprojekten dient der Verbesserung der regionalen Versorgung mit Bio-Lebensmitteln
und deren Absatzsteigerung sowie dem Ausbau von Bio-Wertschöpfungsketten. 90 % dieser Förderung
kommen vom Freistaat, die restlichen 10 % werden von den 29 an der Öko-Modellregion beteiligten
Kommunen eingebracht. Auch für 2024 ist die Förderung wieder angedacht. Interessierte Betriebe können
sich schon jetzt beim Projektmanagement der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz für die neue
Förderperiode informieren. Eine Antragstellung ist voraussichtlich ab Anfang Oktober 2023 möglich. Weitere
Informationen sind unter der Homepage zu finden.