Zusammen mit seiner Frau Diana stellt er 2010 seinen Betrieb auf "Bio" um. Die Entscheidung fällt in der Hoffnung, dadurch höhere Deckungsbeiträge und weniger Druck zu haben. Doch hier erweist sich die Bio-Landwirtschaft als Schule fürs Leben. Denn zunächst brechen die Erträge nach Jahren intensiver Bewirtschaftung massiv ein. „Wie bei einem Süchtigen, dem man den Stoff – die Düngung entzieht“, erklärt Anton Bufler anschaulich. Erst nach einigen Jahren erholt sich der Boden und bringt nun wieder akzeptable Erträge.
Die schwere Gesundheitskrise ist auch noch für eine weitere Entscheidung verantwortlich: Nach seiner Herz-OP soll Anton zur Versorgung mit gesunden Fetten regelmäßig Leinöl einnehmen, verträgt aber die handelsüblichen Sorten nicht. Und so entschließt er sich, es mit dem Anbau selbst zu versuchen. Er erinnert sich: Früher, nannte man das Allgäu das blaue Allgäu, weil hier Flachs angebaut wurde, der im Sommer blaue Blüten trägt. Flachs ist die Bezeichnung für den Lein, aus dem Stoffe gewebt werden – und der Anbau von Öl-Lein ist prinzipiell ja nichts anderes, auch wenn die Produktion so ihre Tücken hat. Erntet man zu früh, wickeln sich die langen Fasern um jedes Mähwerk und die Maschine kommt nach kurzer Zeit zum Stehen. Auch die Reinigung der kleinen Samen ist aufwendig. Und der hohe Gehalt an rasch verderblichen Omega-3-Fettsäuren bringt es zudem mit sich, dass Leinöl nur kurze Zeit haltbar ist. Deshalb wird auf dem Hof von Anton und Diana Bufler nur in kleinen Chargen produziert. Doch am Ende steht ein Produkt, auf das die beiden wirklich stolz sind.
„Eine zukunftstaugliche Landwirtschaft muss wieder vielfältiger werden“, da ist sich Anton Bufler sicher. „Weg von Spezialisierung, hin zu Vielfalt: Nicht nur Grünland für Milch und Fleisch zu bewirtschaften, sondern auch Ölsaaten und Sonderkulturen wie Hirse anzubauen, die sich für die sich rasch verändernden klimatischen Bedingungen und die erwartbaren trockenen und heißen Zeiten besser eignen. Die Produkte in kleinen Kreisläufen veredeln und direkt vor Ort vermarkten. Damit wieder eine Beziehung zwischen Verbrauchern und Produzenten entstehen kann und das Interesse für eine Versorgung aus dem näheren Umfeld steigt.“ Die Vielfalt für die Verbraucher und die Wertschöpfung zurück auf die Höfe bringen und anstelle der Konkurrenz um Flächen die Kooperation untereinander und den Zusammenhalt zu fördern, das ist das erklärte Ziel von Anton Bufler.
Kontakt Familie Bufler: biohof.bufler@web.de
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