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Fliegende Gurken, bunte Tomaten und Allgäuer Edelpilze

Hofbesuch beim Biohof Kleinschmidt

Projekte: Förderung von Öko-Kleinprojekten, Ökolandbau erleben
Auf dem Bild sieht man einen wunderschönen, großen Kräuterseitling
Edelpilzanbau im Allgäu - Kräutersaibling am Myecelblock
© Öko-Modellregion Günztal
Markus Kleinschmidt erzählte den zahlreichen Gästen zunächst etwas über den Werdegang des Familienbetriebes. Mit der Umstellung auf den ökologischen Landbau im Jahr 2009 ist er ständig dabei, seinen Betrieb weiterzuentwickeln und neue Ideen umzusetzen. Die Führung begann mit der Besichtigung des Gemüseanbaus in den Gewächshäusern und im Freiland. Auf 800 m² Gewächshausfläche und im Freiland werden über 30 Gemüsesorten angebaut. Anschaulich erklärte Kleinschmidt den Interessierten das Prinzip seiner Kreislaufwirtschaft. Er zieht über 8.000 Jungpflanzen selbst heran, die Wasserversorgung erfolgt über einen Speichersee und die Stromversorgung über seine Photovoltaikanlage. Beeindruckt zeigten sich die Gäste vom Anbau von über 500 Tomatensorten und dem Physalisanbau. Frische Physalis wurden natürlich gleich probiert. Außerdem lernten die Besucher die Tabakpflanze als Nutzpflanze kennen und nahmen gerne wertvolle Tipps zum Anbau mit nach Hause.


Anschließend konnten die Besucherinnen und Besucher in die Geheimnisse des Allgäuer Bio-Edelpilzanbaus eintauchen und bei einer spannenden Führung durch die neu gestaltete und renovierte Edelpilzzucht viel über den Anbau dieser regionalen Spezialität erfahren. Sie erfuhren, wie wichtig das selbst hergestellte Substrat aus regionalen Holzspänen, Dinkelspelz vom benachbarten Demeterhof und Heublumen vom eigenen Biohof ist. Denn der Einfluss auf die Entwicklung des Pilzmycels ist erheblich. Der engagierte und kreative Landwirt verschwieg aber auch nicht die Herausforderungen der ersten drei Versuchsjahre. Zunächst musste er die optimale Zusammensetzung des Substrates herausfinden, und jede Pilzart hat andere Ansprüche. Nicht alle getesteten Pilzarten funktionierten auf Anhieb. Auch lange Hitze- und Kälteperioden erwiesen sich als große Schwierigkeit. Für die nicht verkaufte Frischware fand er schnell eine Lösung. So bietet er jetzt vor allem den Rosenseitling auch in getrockneter Form an. Dieser eignet sich besonders gut für Soßen. Außerdem betont Kleinschmidt: "Ein steriler Arbeitsplatz ist Grundvoraussetzung für den Anbau von Edelpilzen in Bio-Qualität, sonst gibt es keine Ernte". Im nächsten Jahr will Kleinschmidt weitere Edelpilzsorten anbauen.

Vermarktet werden die hofeigenen Produkte über den Wochenmarkt und Ab Hof. In diesem Jahr nimmt Markus Kleinschmidt zum ersten Mal bei den Allgäuer Genusstagen teil, um zukünftig sein Produkte auch in der regionalen Gastronomie anbieten zu können.

Zum Ausklang des eindrucksvollen Nachmittags nutzten die Gäste das schöne Wetter für einen regen Austausch. Frau Kleinschmidt verwöhnte die Besucher mit Köstlichkeiten aus ihrem Garten. So gab es Muffins mit Rosenseitlingen, Gurkengemüse mit Reis und zum krönenden Abschluss Kuchen mit Physalis.

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