Seine Pomologenstelle beim Projekt „Apfel ‒ Birne ‒ Berge“ ist kein Beruf, sondern pure Leidenschaft. Georg Loferer liebt es, neue Sorten zu entdecken, zu kartieren und zu erhalten.
Woher kommt die Liebe zum Obst? „Mein Onkel hat hier in Thalham bereits sehr alte Streuobstwiesen gepflegt. Schon als kleiner Junge habe ich ihm geholfen. Ich durfte immer selbst verkaufen, was ich geerntet habe und so bin ich als junger Bursch auf die Märkte und habe dort mein Taschengeld verdient. Das Verkaufen, das Eingehen auf die Kunden und ihre Bedürfnisse, das Erraten, was ihnen schmeckt, aber auch den Wert der alten Sorten zu vermitteln, das ist seither meine Leidenschaft“, sprudelt es nur so aus ihm heraus.
Schier unendlich scheint das Wissen von Georg Loferer über Äpfel und alte Sorten. Doch nicht nur das Streuobst hat es ihm angetan: „Dass ich so früh mit vielen Sorten in Berührung gekommen bin und ich Freude hatte, die Unterschiede und Eigenschaften zu beobachten und auch zu vermitteln, das prägt mich bis heute. Seit etwa zehn Jahren pflanze ich Kürbisse, so an die 60 Sorten sind es mittlerweile.“
Die Kürbisse verkauft er auf Märkten im Herbst, zusammen mit den Äpfeln und einer weiteren Rarität: den Kiwibeeren.
Dabei handelt es sich um die kleinen Geschwister der neuseeländischen Kiwi. „Die Kiwibeere wächst hauptsächlich in Russland/Osteuropa, wo auch viele Sorten gezüchtet worden sind. Deswegen ist sie auch frosthärter als die normalen Kiwis und kann auch bei uns kultiviert werden. Als ich vor Jahren das erste Mal solch eine kleine Kiwi probiert habe, wusste ich sofort, die will ich bei mir anbauen.“ Eine weitere Besonderheit der Kiwibeere ist ihr hoher Vitamin C Gehalt, der weit über dem der großen Kiwi liegt. Und die Kiwibeere muss man nicht schälen. Man kann sie einfach so genießen.
Was geschieht, wenn Georg Loferer neugierig wird und etwas umsetzen will? Das scheint einem speziellen Muster zu folgen: Wissbegierig informiert er sich akribisch, bei Praktikern und in der Wissenschaft. Dann sucht er so viele Sorten, wie er gerade finden kann, mit enormer Experimentierfreude und ganz offensichtlich ohne Angst vor Scheitern wird alles gepflanzt, was möglich erscheint und vielleicht ein bisserl darüber hinaus. Dann wird beobachtet und gelernt. Die Früchte werden schließlich am Markt verkauft und da gibt es natürlich viel zu erzählen. Jedes Erzeugnis von Georg hat eine Geschichte.
Experimentierfreudig war Georg schon, als er den ersten Waldkindergarten der Region in seinem Wald ermöglichte. Ausgefallenes und Seltenes liegt ihm, Neugierde, Toleranz und Menschlichkeit mischen sich mit einem gewissen Pionier- und Unternehmergeist. Man möchte gar nicht mehr gehen, so viel gibt es zu sehen und zu erfahren.
Einen interessanten TV-Beitrag über "Georg Loferer und sein Superfood" gibt es auf rfo unter diesem Link zu finden.
Kontakt:
Peterhof - Georg Loferer
Thalham 1
83101 Rohrdorf
E-Mail: georg.loferer@web.de