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Mit Bio-Pfannkuchen zu mehr Bewusstsein!

Säule II-Kooperationsprojekt der Ökomodellregionen Passauer Oberland und ILE an Rott & Inn erfolgreich gestartet.

Projekte: Bewusstseinsbildung & Vernetzung, Regionale Wertschöpfungsketten
2 Mädchen essen Pfannkuchen
Bioregional geniessen: das geht im Passauer Land am besten mit der Leibspeise vieler Kinder: Pfannkuchen!
© Simone Kuhnt

Nach einem ersten Testlauf in Büchlberg erprobte das Haus am Strom sein interaktives Konzept nun auch in Vornbach. Ab dem neuen Schuljahr kann es dann offiziell gebucht werden. Projektleiterin ist Doris Schartner, begleitet wird sie von Uta Linne. Beratend zur Seite stehen Jenny Mähr von der Öko-Modellregion ILE an Rott & Inn und Pia Auberger von der Öko-Modellregion Passauer Oberland.

„Regional & Bio machen Schule“ lautet das Motto des interaktiven Programms, das immer wieder an den jeweiligen Bedarf angepasst werden soll. Als geeignetes und beliebtes Gericht für die Praxis haben die Initiatorinnen den Pfannkuchen auserkoren, sind doch seine Zutaten regional und in Bioqualität leicht zu beziehen.

Was alles drin ist in ihrer Lieblingsspeise, wissen die Vornbacher Mädchen und Buben schon recht genau. Woher die Hauptzutaten Mehl, Milch und Eier kommen, erarbeiten sie – aufgeteilt in Gruppen – an den vorhergehenden Stationen. Als erstes gilt es, mit einem Mörser eine Handvoll Bio-Dinkelkörner zu Mehl zu mahlen. „Ganz schön anstrengend“, stellen die Kinder schnell fest. Damit alle gleich lang mahlen dürfen und müssen, zählt eine Sechser-Gruppe für jede „Schicht“ 20 Sekunden laut, was die Motivation des jeweiligen „Müllers“ natürlich erheblich steigert.

 Als nächstes machen sich die Teams anhand einer Weltkarte die teils riesigen Entfernungen bewusst, die manche Früchte auf ihrem Weg in den Handel transportiert werden. Die Kiwi aus Neuseeland etwa ist 14.500 Kilometer gereist! Zusammen mit Doris Schartner überlegen die Kinder, was für sie eigentlich „regional“ bedeutet, denn ein geschützter Begriff ist das nicht. Welche Frucht hat wann bei uns Saison und dann dementsprechend kurze Transportwege? Wie man das herausfindet, lernen die Kinder anhand eines anschaulichen Saisonkalenders.

An der dritten Station geht es um die Milch. Doris Schartner, die aus einer Landwirtschaft stammt, verrät hier so einige Zahlen und Fakten, die überraschen. Kaum ein Kind weiß, dass eine Kuh zwischen 20 und 40 Liter Milch täglich gibt, und dass sie dafür 120 Liter Wasser braucht. „Das ist ja eine ganze Badewanne voll Wasser!“, wundert sich ein Junge.

An der vierten Station stehen die Eier im Mittelpunkt. Auf dem Boden liegt ein Quadratmeter Zeitungspapier. Wie viele Hühner teilen sich so eine kleine Fläche in konventioneller Haltung, wie viel Platz haben Hühner aus ökologischer Haltung zur Verfügung? Die Viertklässler der Grundschule Vornbach wissen das jetzt. Nach eineinhalb Stunden Gruppenarbeit sind sie nun am Ziel, sprich an der Pfannkuchen-Station. Dort helfen sie Uta Linne beim Teig anrühren, beim Braten und Wenden in der heißen Pfanne. Marmelade und Zimtzucker machen die Sache rund.

In den nächsten Jahren wird das Konzept auch für höhere Klassen weiterentwickelt und erprobt. Die Material- und Personalkosten werden während der Projektlaufzeit zu je 50 Prozent aus Landesmitteln und von der Umweltstation Haus am Strom finanziert, danach könnte ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben werden. Möglich sind auch Besuche auf verschiedenen Erlebnisbauernhöfen. Mit Rat und Kontakten stehen zur Verfügung: Jenny Mähr von der Öko-Modellregion ILE an Rott & Inn und Pia Auberger von der Öko-Modellregion Passauer Oberland Kontakte.  Schulen und Lehrkräfte, die an dem Projekt „Wir wollen Bio und Regional“ Interesse haben oder sich in die Konzeptphase einbringen möchten, können sich an Doris Schartner wenden. Tel. +49(0)8591/4629960, Mail: d.schartner@hausamstrom.de.

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