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Biohof Königsfeld

Jung, motiviert und ökologisch

Johann und Maria mit den Blonde d´Aquitaine am Futtertisch
Johann und Maria mit den Blonde d´Aquitaine am Futtertisch
© Daniel Delang
Marias Bruder, der eigentlich den Hof weiterführen sollte, entführte die Liebe in die Holledau, wo er nun Landwirt ist. Eine Chance für das junge Paar, den Familienbetrieb weiterzuführen. Nach der erfolgreichen Umstellung auf Bio werden ab Februar 2022 erstmals Produkte mit Naturland-Siegel vermarktet. Bei Marias Vater bedarf es bezüglich der Umstellung auf die ökologische Landbewirtschaftung keiner großen Überredungskunst, er hat schon immer extensiv gewirtschaftet. „Ich freu mich für den Hof, dass es weitergeht. Die beiden haben beim Gestalten alle Freiheiten, die sie brauchen und so lang ich kann, helf ich mit.“

Die Blonde d´Aquitaine Rinder sind die meiste Zeit auf der Weide. Die eigenen Junghennen werden samt Bruderhahn im neuen Hühnermobil aufgezogen und sie nehmen am Naturland Projekt Regio-Huhn teil. Darin werden Rassehühner mit Erhaltungswert mit neuen Legerassen gekreuzt, um die wertvolle Genetik zu erhalten. Legehennen wie Masthähnchen sind Zweinutzungsrassen, "natürlich" sagen die beiden. Und mit den zehn Hektar Ackerland und 25 Hektar Grünland ist für alle Tiere genug Platz und Futter vorhanden.
Sowohl die Rinder als auch die Hühner, die einmal schmackhafte Brathendl werden sollen, lassen sich gut vermarkten. Die Eier werden über zwei Eierkisten am Hof und im Dorf verkauft und auch das Fleisch kann in Mischpaketen bereits direkt vor Ort bezogen werden. Bei der Vermarktung sind die beiden offen für Neues. Es ist gut zu wissen, dass es eine regionale Bio-Genossenschaft gibt, das nimmt größere Vermarktungssorgen, aber auch die Direktvermarktung läuft gut an.

Trotz dem bereits gelungenen Start liegt noch so manche Idee in der Schublade oder entwickelt sich langsam. So könnte ein kleiner Ausschank und ein Hofladen eingerichtet werden. „Es gibt wenige Hofläden in der Gegend. Ich könnte mir auch gut vorstellen, Menschen am Hof zu haben und zu versorgen“, meint Maria. Was sie und ihr Johann noch umsetzen, wird sich zeigen. Die beiden blicken jedenfalls mit dem Optimismus der Jugend auf ihr Vorhaben, ohne etwas zu überstürzen. Sie haben das Leben auch noch vor sich.
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