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Die Hagenauers waren immer an Optimierung und Weiterentwicklung ihres Betriebs interessiert, zu dem rund 20 Hektar Nutzfläche und gut 11 Hektar Wald gehören. Auf den Wiesen grasen dreißig Milchkühe und ihre Nachzucht. Ein Teil der Jungtiere wird auf einem Partnerbetrieb in Berchtesgaden aufgezogen. Kurz vor dem Kälbern kommen die Tiere dann auf den Seidlhof zurück. Weil die Familie seit jeher mit wenig Kunstdünger und Spritzmittel arbeitete, musste sie nicht lange überlegen, als die Molkerei Berchtesgadener Land Ende der Neunziger Jahre noch zusätzliche Biomilchlieferanten suchte. Man ließ sich biozertifizieren und schloss sich dem Naturland-Verband an.
Auch das Angebot der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel, Bio-Käse mit der mobilen Käserei von Stephan Scholz direkt auf dem Hof produzieren zu lassen, überzeugte Josef Hagenauer. Seitdem lässt er aus einem kleinen Teil seiner Milch schmackhafte Almkäsesorten in Handarbeit herstellen. Als Besonderheit wird ab und zu auch der sogenannte Radlkas produziert, allerdings nur wenn die Kühe ausschließlich mit Heu und/oder von der Weide gefüttert werden.
Das neueste Projekt der Hagenauers ist eine Heutrocknungsanlage. Josef Hagenauer konzipierte und plante die Halle selbst. 2020 baute der ausgebildete Industriemechaniker diese mit viel Eigenleistung als zweischalige Holzkonstruktion. Er betreibt die Anlage überwiegend mit eigenem PV-Strom. Die Wärme für die Trocknung wird über eine Unterdachabsaugung gewonnen und, wenn die Sonne einmal nicht ausreichend scheint, mit einer Hackschnitzelheizung. Durch diese Art der Konservierung bleiben mehr Inhaltsstoffe im Gras, vor allem mehr Eiweiß und Mineralien, als wenn man das Gras am Feld trocknet.
Als nächsten Schritt in die Zukunft strebt Josef Hagenauer eine heubetonte Fütterung seiner Milchkühe an. Die Vorteile liegen für den Nebenerwerbsbauern klar auf der Hand: „Die Heufütterung ist die ursprünglichste Form der Fütterung von Rindern. Mit der Heutrocknung können wir ein absolut hochwertiges Grundfutter selbst herstellen. Die positiven Auswirkungen auf die Tiergesundheit überzeugen mich dabei voll und ganz.“
Aus der Betriebsgeschichte:
1835 Der erste Hagenauer übernimmt den Seidlhof
Bereits 1687 ist der Seidlhof erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1835 wird er von der Familie Hagenauer bewirtschaftet.
1998 Umstellung auf Bio
Felix Hagenauer stellt auf ökologischen Landbau nach den Kriterien des Naturland-Verbandes um.
2016 Hofübergabe an Josef Hagenauer
Josef Hagenauer übernimmt den Betrieb mit seiner Frau Angelika.
2020 Bau einer Heutrocknungsanlage
Konzeption und Planung der Halle stammen von Josef Hagenauer.
Kontakt:
Josef Hagenauer
Reit 8
83416 Saaldorf-Surheim
Telefon: 0171 6715521
Mail: hagenauer.j@web.de
Ein Porträt aus der Reihe „Ökogenuss Waginger See – Rupertiwinkel / Inn – Salzach“
Im Februar 2020 wurde von Biovermarkter*innen der Verein „Ökogenuss Waginger See“ gegründet. In loser Folge stellen wir Betriebe aus der Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel vor, die sich auf diesem digitalen Bio-Bauernmarkt präsentieren.
Mehr Infos dazu gibt es unter
Homepage: https://oeko-genuss.de
Mail: info@oeko-genuss.de.
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