Helga war in der christlichen Erwachsenenbildung und der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. Auch Gabriel war dort stark engagiert. Er reiste viel und war an seinem Heimatort doch tief verwurzelt. Mit einem starken Bezug zum Bauerntum und den ländlichen Regionen hier und anderswo war er unterwegs in der Welt und schuf Verbindung und Beziehung. Das Reisen in der Welt war für ihn als Präsident der Internationalen Katholische Landjugendbewegung selbstverständlich und gehörte zu seinem Weg – das Verwurzeltsein in Wohlmuthshüll auf seinem Stück Land war immer ein Herzensanliegen und heilsamer Gegenpol. Die Welt zu sehen und die Welt zu sich einzuladen. „Hier waren immer alle willkommen. Und wir hatten viele Gäste aus der ganzen Welt bei uns zuhause. Es war ein tolerantes Miteinander, getragen im Glauben und in der Liebe zur Natur und dem Land, das wir bewirtschaften“, erzählt Helga. So wächst die Tochter Anna Maria auf: weltoffen und gesellig, mit viel Liebe und Freude an der Verantwortung – und mit starken Wurzeln.
Als Gabriel schwer erkrankt, denkt er zunächst nicht, dass es mit dem Hof weitergehen wird. Doch Anna Maria überlegt nicht lange, sondern folgt ihrem Herzen. Die gelernte und in Vollzeit tätige Physiotherapeutin nimmt am Bildungsprogramm Landwirtschaft (BiLa) teil und belegt Kurse in der Abendschule. Es bringt sie in den letzten Jahren noch näher zu ihrem Vater. „Er konnte zwar nicht immer mithelfen, aber er war da und ich konnte alles erfragen, was ich wissen musste.“ Sie erbt seine Liebe zu diesem Ort. „Es stand für mich immer außer Frage, dass ich den Hof weiterführen werde. Meine Eltern hätten das nie von mir verlangt. Das war auch nicht notwendig. Dass ich es selbst wollte, hat ihn sehr gefreut. Heute ist es beinahe so, als wäre der Vater immer noch da; wenn ich am Hof arbeite, spüre ich seine Anwesenheit und fühle mich in diesen Momenten sehr mit ihm verbunden.“
Obwohl Anna Maria und ihr Lebenspartner Michael Endres in Vollzeit arbeiten gehen, stecken beide viel Herz in die gemeinsame Entwicklung des Hofes. Sie haben sich eine Zwei-Nutzungshühnerrasse angeschafft und einen kleinen Hofladen gebaut. „Hier verkaufen wir unsere eigenen Erzeugnisse und auch die vieler Kollegen. Dann müssen die Kunden vor Ort nicht so viel fahren, um sich regional zu versorgen. Das ist unser Beitrag zu kleinen, bioregionalen Kreisläufen.“
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Öffnungszeiten: Bio-Kleinladen rund um die Uhr, Brot nach Vorbestellung