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Alfons und Cäcilia Brütting

Ihr Schatz ist ein gesunder Boden

Projekt: Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Alfons und Cäcilia Brütting aus Seelig
Alfons und Cäcilia Brütting aus Seelig
© Daniel Delang

Alfons ist ein aktives und vielfältiges Bodenleben wichtig. Er sorgt mit einer sechsjährigen Fruchtfolge, geringem Pflugeinsatz und dem permanenten Begrünen der Fläche für ein gutes Bodenleben. „Es geht darum, die Fruchtbarkeit unserer Böden auch für nachkommende Generationen zu erhalten. Lebensmittelerzeugung und Erhalt unserer natürlichen Ressourcen gehören zusammen betrachtet. Ein gesunder Boden kann mit Starkregenereignissen umgehen und besser Wasser speichern, was bei Trockenheit hilft. Weil wir keinen nackten Boden haben, verringern wir Erosion. Bald möchte ich noch ganz auf den Pflug verzichten können. Die passende Fräse habe ich schon. Jetzt kommt noch eine Direktsaatmaschine, dann möchte ich pfluglos arbeiten.“ Bodengesundheit bedeutet für die beiden gesunde Pflanzen und damit gesunde Tiere und Menschen. Die aktuelle Forschung (vgl. Günther Grassberger) gibt ihnen Recht.

Viel Hingabe spürt man bei Alfons durchdachten und engagierten Maßnahmen für den Bodenaufbau. Erweiterte Bodenproben belegen in regelmäßigen Abständen die Wirkung der Maßnahmen. Die Witterung in diesem feuchten Jahr hat dem Rotkulmer Dinkel mit seinen roten Halmen nichts anhaben können. Doch die Sojapflanze hat, als es schließlich warm wurde, kein Wasser mehr bekommen, das Wachstum hat viel zu spät eingesetzt und die Brüttings erwarten einen kompletten Ernteausfall bei der Kultur.

Die beiden nehmen es gelassen, die Wetterereignisse machen Ernten auch bei uns viel unsicherer als noch vor einigen Jahren. Neben dem Ackerbau halten die Brüttings noch 70 Legehennen. Cäcilia ist daneben eine begnadete Gärtnerin: Der gut gepflegte Garten versorgt die ganze Familie mit Gemüse und Beeren. „Selbstversorgung vom Hof und aus der Region ist für uns wichtig. Wir wollen uns unabhängig von der Lebensmittelindustrie ernähren“, so Cäcilia. Das gelingt mit dem Garten, dem Getreide und den Eiern ganz gut. Der Rest wird von Kollegen in der Region gekauft.

Spezialisten sind die Brüttings in der Dinkelverarbeitung. Seit 20 Jahren verarbeitet Cäcilia das Dinkelmehl zu Nudeln. Lange haben sie recherchiert, bis sie mit dem Produkt zufrieden waren. In Johannes Krautblatter mit der Rabenecker-Mühle haben sie schließlich den richtigen Partner gefunden. Er vermahlt das Mehl in einer ziemlich einzigartigen Methode, nämlich mit einer Zentrofanmühle. Dabei werden die Körner nicht zerquetscht und zerrieben, wie das bei Steinmühlen der Fall ist. Sondern sie werden in hoher Geschwindigkeit in einer Zentrifuge an die Außenwand gewirbelt. Die raue Schicht dort sorgt dafür, dass feinste Bestandteile der Körner abgerieben werden. Das Ergebnis ist ein sehr feines Vollkornmehl, das sich problemlos auch zu feinen Suppennudeln verarbeiten lässt.

„Die Mühle liegt keine fünf Kilometer vom Hof entfernt. Die gesamte Wertschöpfung geschieht innerhalb weniger Kilometer Umkreis, das ist uns wichtig“, erklärt Alfons sichtlich zufrieden mit dieser guten Lösung. Ihre Erzeugnisse verkaufen sie ab Hof und kooperieren mit einer Solawi in Bamberg. Die Mitglieder der Solawi können bei ihnen Mehl, Flocken und Nudeln bekommen – und zwar unverpackt. Mithilfe der Öko-Modellregion wurde eine neue und leistungsstarke Nudelmaschine angeschafft. Zusammen mit der Mühle können sie nun in der Region auch für andere Biobetriebe Nudeln im Lohnauftrag produzieren. Ein gesunder Kreislauf im Boden, am Hof und mit der Region ist den beiden vortrefflich gelungen. Ob es weitergeht, wird die Zukunft zeigen, beiden macht die Arbeit viel Freude, gerade jetzt, wo mehr Zeit bleibt und die Kooperationen in der Region Form annehmen.

Kontakt:
Alfons und Cäcilia Brütting
Seelig 8
91344 Waischenfeld
Telefon: 09202/421
E-Mail: alfons.bruetting@web.de

Öffnungszeiten: nach Vereinbarung

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