2015 kommt sein Betrieb auf 50 Zuchtbullen und zählt zu den größten Betrieben dieser Art. Als sich das Zuchtverfahren ändert, gefährdet das die langfristige Wirtschaftlichkeit des Betriebs. Helmut handelt und findet schnell eine neue Entwicklungsmöglichkeit: eine Mutterkuhherde aus Wagyu- und Fleckviehrindern. Es folgt der Aufbau der Direktvermarktung mit Weidefleisch. Das Fleisch der Fleckviehrinder wird ab Hof verkauft. Man kann Einzelteile nach Gewicht bestellen und sie vakuumiert am Hof abholen. Ab einer bestimmten Menge wird das Fleisch auch ausgeliefert. Das verbraucherfreundliche Angebot entwickelt sich gut.
Das Tierwohl ist für Helmut von Anfang an eine Herzensangelegenheit, Schritt für Schritt kam es dadurch zu einer Annäherung an den Ökolandbau: Der Stall war bereits ökokonform gebaut, dann kam das Sojaschrot weg. Schließlich kommt der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und die 2017 Umstellung auf Ökolandbau. „Das war für uns ein logischer Schritt.“
Als auch Sohn Josua, beginnt, sich leidenschaftlich für die Landwirtschaft zu interessieren, geht die Entwicklung des Hofes weiter. Helmut grillt gerne privat. Viele Wanderer fragten, ob sie was davon abbekommen könnten. Dann schließt der letzte Wirt im Ort. „Der Versuch, den Wanderern eine Verpflegung anzubieten, lag damit nahe. So haben wir mit sehr einfachen Mitteln, einem kleinen Verkaufswagen, einem Grill und ein paar Biertischen, begonnen“, erklärt Helmut.
Im ersten Jahr war es ruhig. Die Familie investiert dennoch in bessere Geräte, so wurde eine gute Patty-Maschine angeschafft. „Dann kam Corona und brachte die Wende“, erzählt Helmut weiter. „Das Wandern war enorm beliebt, wir haben die Burger to go verkauft und ab da regelmäßig sehr viele Kunden gehabt. Teilweise haben wir mehr als 100 Burger am Tag verkauft. Die Hütte war voll! Das war unser Durchbruch.“ Corona ist vorbei, die Gäste sind geblieben. Für regnerische Tage und den Winter stellt Helmut ein altes Militärzelt mit Ofen auf. Christine bäckt Kuchen aus dem Dinkelmehl eines Kollegen. Der Laden funktioniert für Getränke und Kleinigkeiten unter der Woche als Selbstbedienungsladen. Am Wochenende ist er mittlerweile sehr gut besucht. Der Ort bietet ein feines, schlankes Angebot: Wagyu-Burger und Gemüse-Burger mit Dinkelbuns, Rinder-Currywurst und Schaschlik, danach Kaffee und Kuchen. Die Gäste kommen, weil es schmeckt und gemütlich ist. Sie sitzen an Biertischen in der schönen Streuobstwiese, umgeben vom Gemüsegarten mit Blick auf den Stall und die umliegenden Weiden.
Alles läuft nun so, dass es kein Problem mehr ist, zwei Generationen am Hof zu beschäftigen. Josua arbeitet jetzt ganz am Betrieb und auch sein Bruder Aaron hat sich durch den Schwung der letzten Jahre für die Landwirtschaft entschieden. Er studiert ökologische Landwirtschaft in Triesdorf. Beide begeistert zu erleben, dass man von so einem Betrieb auch leben kann. Aaron setzt sich schon heute mit der Kulinarik und der Vermarktung auseinander und Josua liebt seinen Acker- und Futterbau. „Es steht beiden offen, wie die Söhne weitermachen wollen.“ Helmut hat mit seinem unternehmerischen Ansatz den Grundstock für beide Söhne gelegt, die nun Sinn und Perspektive am Hof sehen. So hält der Hof weiterhin viele Entwicklungsmöglichkeiten bereit.
Obwohl immer wieder in die Entwicklung des Betriebes
investiert wurde, sind noch einige Gebäude sanierungsbedürftig. Mit der
gewonnenen Perspektive sollen die Gebäude für die weitere Betriebsentwicklung
genutzt werden. Aktuell wird die eine Scheune zu Arbeitsräumen, Laden inkl.
Heizung umgebaut. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, die Gastronomie zu
stärken und die Arbeitsabläufe zu erleichtern. Die ganze Familie freut sich
über die gelungene Entwicklung und die spannenden Zukunftsaussichten.
Kontakt:
Hemlut Beyer
Engelhardsberg 42
91346 Wiesenttal
Telefon: 01708062855
E-Mail: biohof.beyer@outlook.de
Homepage Biohof Beyer
Öffnungszeiten: Verkauf nach telefonischer Vereinbarung und per E-Mail.
Öffnungszeiten Raststation siehe Homepage Biohof Beyer