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Alexander Vorbeck - Schlaraffenburger

Vom Naturschutzprojekt zur gemeinnützigen GmbH

Geschäftsführer Schlaraffenburger
Alexander Vorbeck - Geschäftsführer Schlaraffenburger
© Daniel Delang

Begonnen hatte alles als Naturschutzprojekt des Landesbundes für Vogelschutz. Mittlerweile ist aus diesem eine gemeinnützige GmbH geworden. Geschäftsführer sind Michael Specht und Alexander Vorbeck. Und nach 20 Jahren können die Schlaraffenburger auf beachtliche Leistungen zurückblicken: Die 160 Projektteilnehmer pflegen über 600 Streuobstwiesen mit über 13.000 Bäumen und liefern Streuobst nach den strengen Bioland Richtlinien.  Derzeit kommen ihnen der Streuobstpakt zum Erhalt der Sorten und der genetischen Substanz sehr entgegen. Die Erzeugnisse, also Saft, Apfelwein und Cidre sowie Apfelchips und Mus werden von vorhandenen Keltereien und Unternehmen für die Schlaraffenburger im Lohndienst erzeugt. Ergänzt wird das Sortiment um Hochprozentiges oder Spritziges – und pfiffige Ideen und Hilfen für Hobbygärtner wie die „Klemmse“, eine spezielle Klammer für den Drahtschutz um Bäume, gibt es auch.

„Die Kostendeckung gelingt uns durch die Einnahmen in der Baumpflege und dem Fachbüro. Bisher wird die Apfelernte aus diesem Bereich querfinanziert. In der Summe passt es zwar, aber wir haben noch immer das Ziel, auch mit der Verarbeitung der Äpfel und dem Verkauf der Produkte kostendeckend zu sein.“

In Bezug auf die Organisation und Einbindung der Mitarbeiter in die Unternehmensentscheidungen gehen die Schlaraffenburger neue Wege. Das Unternehmen beschäftigt 11 Mitarbeiter, die alle voll und ganz hinter den Unternehmenszielen stehen. Um gut zu kommunizieren und soweit möglich gemeinsam zu entscheiden, haben sich die Schlaraffenburger für die Methode der Soziokratie entschieden. Die baut auf Transparenz und Entscheidungen im „Konsent“. Konsent bedeutet, dass nicht jeder uneingeschränkt einer Entscheidung zustimmen muss, es reicht schon, wenn niemand ausdrücklich dagegen ist. Falls das der Fall ist, geht man bei gleichen Zielvorstellungen davon aus, dass die Berücksichtigung eines Einspruchs die Lösung am Ende noch besser macht. Auch keine Meinung zu einem Thema zu haben, ist eine Option. Dennoch sind alle Betroffenen zu jeder Zeit informiert.

Über die Jahre ist ein Projekt mit besonderer Strahlkraft entstanden, das zu einem anderen, freieren und harmonischeren Wirtschaften beiträgt und überdies einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität in der Region leistet.  

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