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Frische-Garten Weilerhof - Stefan Becker

Über Mut und neue Wege

Landwirt hält zwei Aubergine in der Hand.
Stefan Becker - Frische Garten Weilerhof
© Daniel Delang

1998 bietet sich ihm die Gelegenheit, die Demeter Gärtnerei „Weilerhof“ zu übernehmen. Und gründet den „Frische -Garten Weilerhof“ Seitdem steht sein Name für stetige Innovation und Fortschritt.

Unterstützt wird er im Hofladen seit fast 25 Jahren von seiner Mutter Christl Becker. Sie hat sich entschieden, den Hofladen in eigener Verantwortung zu führen. Sie tut das sehr erfolgreich und hat das vormals kleine Geschäft mittlerweile zu einem stattlichen Bioladen ausgebaut. Die Kunden kommen gerne wegen des hofeigenen Gemüses, aber auch wegen der anderen guten Erzeugnisse im Laden. Der Vater Roland führt inzwischen den konventionellen Betrieb weiter, Mutter und Sohn sind das Team am Weilerhof.  

Als sich für Stefan die Möglichkeit ergibt, neben einem Biomasse-Heizkraftwerk Fläche zu pachten und ein Gewächshaus zu bauen, greift er sofort zu. Hier wächst mit Abwärme, aus der Stromproduktion wärmeliebendes und empfindliches Gemüse wie Tomaten, Gurken und Salat. Damit vergrößert er die Erntefenster erheblich. „Bei mir gibt es bis Weihnachten heimische Auberginen. Begrenzende Faktoren sind das Licht im Winter und die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, denn längst nicht alles lässt sich automatisieren in der Landwirtschaft, die auf viele helfende Hände angewiesen ist, um zu funktionieren.“ Im Niedriglohnsektor Arbeitskräfte zu finden, wird immer schwieriger. Damit sind dem Betrieb, der neben 15.000 Quadratmetern Gewächshäuser auch 48 Hektar Freifläche bewirtschaftet, Grenzen gesetzt.“ Bevor sich die Situation am Arbeitsmarkt nicht entspannt, will er deshalb auch nicht weiter expandieren, obwohl man ihm anmerkt, dass er selbst seine Arbeit liebt und viele Ideen hat, die er als innovativer Geist gerne umsetzen würde. Im Ackerbau experimentiert er gerne, baut Soja für das kleine Start-up Dragon an. Dieser Betrieb fermentiert die Bohnen zu einer regionalen Sojasauce.

Das Gemüse geht über die Ladentheke der Mutter, wird an Abo Kisten geliefert und über regionale Handelsstrukturen verkauft. Der Absatz ist stabil und die Nachfrage bleibt hoch. So hat Stefan Becker mit viel Einsatz, aber auch Mut zu innovativen Schritten einen gesunden Bio-Gemüsebetrieb aufgebaut, der die Region übers Jahr mit bioregionalem Gemüse versorgt.

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