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Andreas und Kerstin Mayer – „Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung mit Herz“

Kerstin und Andreas Mayer inmitten der Herde.
Kerstin und Andreas Mayer inmitten der Herde.
© Karin Kleinert

Kerstin und Andreas Mayer aus Taching am See haben beschlossen, ihre Landwirtschaft biozertifizieren zu lassen. Seit 2023 sind sie in der sogenannten Umstellungsphase für die EU-Biozertifizierung, die zwei Jahre dauert. Die Nebenerwerbsbauern halten auf dem Heinrichhof Mutterkühe und vermarkten ihr Rindfleisch direkt.

Der Heinrichhof ist herrlich gelegen. Er steht in Hucking auf einer leichten Anhöhe oberhalb von Taching am See, einer Gemeinde, die seit Anbeginn (2014) Mitglied der Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel ist. Besucher haben einen wunderbaren Blick in Richtung See und die ihn umgebende hügelige Landschaft. Auch bei sommerlichen Temperaturen ist es dort gut auszuhalten, weil immer eine frische, angenehme Brise weht. Zum Hof gehören etwa elf Hektar Grünland, die sich direkt um den Betrieb erstrecken.

Andreas Mayer ist gelernter Heizungsbauer, seit zwei Jahren leitet er den Tachinger Bauhof.  Kerstin ist Physiotherapeutin und stammt aus dem Raum Aschaffenburg. Sie kam einst wegen eines Jobs nach Oberbayern, lernte Andreas kennen und mit der Liebe zu ihrem Mann entwickelte sich auch die Liebe zu den Tieren und der Landwirtschaft. Es war Kerstins Wunsch, den elterlichen Betrieb mit Mutterkuhhaltung weiterhin zu erhalten. Ihre Vision war Bio, so naturnah wie nur möglich und mehr Unabhängigkeit.

Als die junge Familie, das Paar hat zwei Kinder, den Hof von Andreas‘ Eltern 2015 übernahm, war bald klar, dass sie die Kühe behalten, jedoch anders mit ihnen arbeiten wollten. Die Eltern hatten einen Milchviehbetrieb im Nebenerwerb mit 20 Tieren und Nachzucht in Anbindehaltung. Mit der arbeitsintensiven Milchwirtschaft und den diversen Abhängigkeiten in der Produktions- und Wirtschaftskette sahen Andreas und Kerstin für sich und den Hoareihof, wie der Hof seit jeher heißt, jedoch keine Zukunft.

Mehr Perspektiven schienen ihnen Mutterkuhhaltung in Kombination mit Direktvermarktung von Rindfleisch ab Hof zu bringen, weshalb sie 2019 mit dieser Wirtschaftsform starteten. Ihre Einstellung haben sie in ein griffiges Motto verpackt: „Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung mit Herz“. Damit wollen sie den Menschen auch ihre Philosophie näherbringen. Diese basiert auf Achtsamkeit und Wertschätzung, sowohl im Umgang mit den Tieren, der Natur, ihren Produkten als auch mit sich selbst als Mensch und der Familie.

Andreas ist stolz, dass er den Umbau des Anbindestalls in einen Laufstall 2018/19 zwei Sommer lang alleine gestemmt und dafür in erster Linie alte Materialien verwendet hat. Das „Up-cycling“ favorisierte er zum einen wegen der Nachhaltigkeit, zum anderen, weil die verzinkten Rohre, die er von einem aufgelösten Bauernhof gekauft hat, seiner Meinung nach eine bessere Qualität als die heutigen haben.

Bei einem Rundgang über den Hof spürt man, dass hier Menschen leben und wirken, denen ein funktionierendes Ökosystem wichtig ist und die mit der Natur arbeiten. Auf der Weide, wo ein paar alte Obstbäume Schatten spenden, grasen drei Generationen Fleckvieh und einige Angus-Mix-Rinder,  zusammen etwa zwanzig Tiere. Die Rinder - Färsen und Ochsen – werden im Alter von anderthalb bis zwei Jahren in der Fridolfinger Familienmetzgerei Spitzauer geschlachtet, zerlegt und abgepackt. Sieben bis neun Rinder werden pro Jahr auf dem Heinrichhof vermarktet.

Kontakt:
Kerstin und Andreas Mayer
Hucking 1
83373 Taching am See
Telefon: 08681 / 4779 116
Mail: nitsrek-mainz@web.de



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