Die Geschichte dieses Ortes reicht über Generationen zurück. Der Großvater führte den Hof einst im Nebenerwerb. „Für ihn war es einfach Teil seines Lebens – ein Stück Identität, Heimat, Versorgung.“ Als der Vater den Betrieb übernahm, entschied er sich 1985 bewusst für einen neuen Weg: Die Umstellung auf Demeter. Ein mutiger Schritt, lange bevor Bio in der Breite ankam. „Er war ein Überzeugungstäter. Kein bisschen zögerlich. Für ihn war klar: Nur so macht Landwirtschaft Sinn.“
Seitdem hat sich vieles verändert – und gleichzeitig bleibt das Wesentliche gleich. Der Hof folgt dem Kreislaufgedanken der biodynamischen Landwirtschaft. Böden werden aufgebaut, Tiere artgerecht gehalten, Pflanzengesundheit gefördert, Fruchtfolgen bewusst geplant. Alles greift ineinander. Kein Element steht für sich allein.
„Bio ist kein Bonus. Es ist der Maßstab.“ Die Arbeit auf dem Hof folgt dem Rhythmus der Natur. Es gibt keine einfachen Lösungen, kein „schnell mal eben“. Schädlinge lassen sich nicht einfach wegspritzen, Beikräuter nicht per Knopfdruck entfernen. Was bleibt, ist Handarbeit. Zeit, Geduld – und immer öfter auch wirtschaftliches Rechnen. Steigende Lohnkosten und begrenzte Arbeitskapazitäten fordern besonders in arbeitsintensiven Kulturen wie Getreide oder Gemüse kreative Lösungen. „Natürlich stellt das vieles auf die Probe. Aber was man zurückbekommt, ist mehr als nur Ertrag.“
Ein Meilenstein war das Jahr 2025: Erstmals wurde ein Bio-Erdbeerfeld zum Selbstpflücken angelegt. Der Zuspruch war überwältigend. „Menschen kamen mit Körben, mit Kindern, mit Neugier. Viele haben zum ersten Mal selbst gepflückt – und dann direkt genascht. Diese Verbindung, die dabei entsteht, ist unbezahlbar.“ Es war nicht nur ein Erfolg für den Hof, sondern auch ein Moment des Innehaltens – als Bestätigung, dass echte, erlebbare Landwirtschaft heute mehr gebraucht wird denn je.
Die erzeugten Produkte finden ihren Weg zu verschiedenen Partnern: Rund 50 % gehen an die Naturkostsafterei Voelkel, ein langjähriger und verlässlicher Abnehmer. Weitere Mengen werden an Rewe, dennree, Gastronomiebetriebe und Privatkunden geliefert. Jeder Weg wird bewusst gewählt – Qualität soll erkennbar bleiben, Herkunft spürbar.
Und manchmal sind es die stillen, kleinen Augenblicke, die am stärksten in Erinnerung bleiben. „Wenn der eigene Kühlschrank voller eigener Produkte ist dann ist das einfach ein gutes Gefühl. Nicht stolz im lauten Sinne, aber tief zufrieden.“
So lebt der Demeterhof Konrad jeden Tag das, was einst als Überzeugung begann: Landwirtschaft im Einklang mit der Natur – mit Haltung, mit Geschichte und mit einem Blick, der weiter reicht als bis zur nächsten Ernte.
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Produkte: Ackergras, Dinkel, Erbsen, Gewürz- und Arzneipflanzen, Grünland, Gurken, Hülsenfrüchte, Kälber, Kühe, Rinder, Karotten, Kartoffeln, Klee- oder Luzernegras, Kürbis, Kürbisgewächse, Luzerne, Melonen, Möhren, Rhabarber, Silomais, Streuobst, Weide mit Streuobst, Zwiebeln