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Claudia und Hilarius Häußler

Ein Ort für enkeltaugliche Landwirtschaft

Hilarius Häußler und Claudia Häußler
Hilarius Häußler und Claudia Häußler
© Daniel Delang

In Gallenbach, da steht ein schönes Gasthaus.
Claudia und Hilarius Häußler beobachten die Entwicklung an Claudias elterlichem Hof. Sie beschließen im Jahr 2011, ihn wieder selber zu bewirtschaften. Das Gros der Maschinen war noch da. Die meisten Felder zu diesem Zeitpunkt noch verpachtet. Also beginnt Hilarius mit dem Acker vorm Haus. Nach und nach kommen die anderen Flächen wieder dazu und werden direkt auf Bio umgestellt. Seltene Urgetreide wie Emmer und Einkorn sind heute neben Kräutern und anderen Sonderkulturen seine Leidenschaft. Die Besonderheiten bei Anbau und Ernte dieser Kulturen spornte Hilarius an, dabei zu bleiben. Das trifft sich gut, denn Claudia liebt es, mit eigenen Brotbackseminaren die Gäste von Einkorn und Emmer überzeugen und diese Leidenschaft mit anderen zu teilen.

Der gelernte Sozialpädagoge tauscht sich mit anderen Biobauern aus in Bezug auf die Fachkenntnisse. Er ist zufrieden mit der Ernte und der Entwicklung des Bodens wie seiner Fähigkeiten. Und wie viele Ökobauern reizt es ihn, dass das Lernen nicht aufhört. Die Wechselwirkung der Pflanzen mit dem Boden, das Potenzial im Ökolandbau, in Partnerschaft mit der Natur reiche Ernte einzufahren. Etwas zu meistern, bei dem alle gewinnen, wird ihn wohl nicht mehr loslassen. Wichtig dabei sind ihm auch die partnerschaftlichen Beziehungen und Kooperationen, die über die Zeit hinweg gewachsen sind: zum Beispiel in der Liefergemeinschaft zu Barnhouse. Seit einigen Jahren liefert die Familie Häußler Hafer zu dem Krunchy-Hersteller, der ihr Getreide weiterverarbeiten. Aber auch das Engagement bei TAGWERK, der Öko-Modellregion Mühldorfer Land und seine Bio-Bauernkollegen sind Hilarius wichtig.

Kürzlich wurde auf dem Hof eine Kräutertrocknung eingeweiht um mit Salus eine neue Kooperation eingehen zu können – in diesem Jahr wird Spitzwegerich, Malve und Schafgarbe auf einer Testfläche angebaut. Hilarius liebt Kräuter, sein Garten zeugt davon und auch in dem Kursangebot spiegelt sich diese Leidenschaft wider.

Der Hof muss wegen eines Wasserschadens seit zwei Jahren kernsaniert werden, doch das ist für Hilarius und Claudia nicht das Ende, sondern die Chance, es wirklich anders zu machen: Ihre pädagogischen Fähigkeiten, Claudias Kochbegabung und jetzt die neuen, lichten Räume: So entsteht ein gefragter Veranstaltungsort für Seminare, Tagungen und Gesellschaften. „Die Firmen aus der Region sind interessiert, man fährt heute nicht mehr so weit weg“, so Hilarius. Die Gäste werden zukünftig nach dem Konzept "farm to table" bewirtet und die Lebensmittel überwiegend frisch vom eigenen Gemüse- und Kräutergarten kommen.

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