VertreterInnen diesseits und jenseits des Grenzflusses Salzach, aus der Bio-Heu-Region im Osten und aus der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel im Westen, trafen sich kürzlich zu einem bayerisch-österreichischen Austausch auf der Biofach in Nürnberg. Traditionell besuchen Gäste beider Regionen die Messe, um sich über aktuelle Entwicklungen im Biobereich zu informieren. Aktueller Anlass für das Treffen am Stand der bayerischen Ökomodellregionen war die Vorstellung des Projekts „BiOS erleben“, das heuer an den Start ging und das Bio-Angebot für Gäste in beiden Alpenregionen besser zugänglich machen soll.
Projektträger war die Gemeinde Waging, für die Eva Bernauer von der Touristinfo Waging Regie führte, gemeinsam mit zwei KollegInnen österreichischer Tourismusverbände. „Nachhaltigkeit wird im Tourismus immer wichtiger werden, wir haben mit dem Projekt BiOS erleben grenzüberschreitend schon einen guten Anfang gemacht“, so Eva Bernauer. Viele der Biobetriebe, die sich auf der Webseite mit ihrem Angebot zu heimischen Bioprodukten oder mit Übernachtungsmöglichkeiten in der Biogastronomie präsentieren, sind auch in der neuen Genussbroschüre vom Waginger See mit vertreten, „denn sie sind für uns Aushängeschilder“, so die Tourismuschefin. Die gute Zusammenarbeit beider Modellregionen im Projekt wurde auch von Bio-Austria-Obfrau Gerti Grabmann gewürdigt. „Im Lebensmitteleinzelhandel sind regionale Bioprodukte in ganz Österreich bereits Standard, diesen Weg sind wir bereits erfolgreich gegangen“, so Grabmann, „aber im Tourismus gibt es genau wie in Bayern noch viele künftige Ausbaumöglichkeiten für heimische Bioprodukte, und diese wollen wir verfolgen“.
Den Anstoß zur Zusammenarbeit hatte Obmann Franz Keil von der Bio-Heu-Region gegeben, dessen Region am Stand auch von Biokönigin Leonie Barth repräsentiert wurde. „Wir Österreicher können umgekehrt von Bayern lernen“, so Keil, „denn die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Biobauern, wie sie in den neuen Ökomodellregionen in Bayern praktiziert wird, ist auch für uns vorbildlich“. Katharina Niemeyer von der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung und Cordula Rutz von der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern, beide mit zuständig für die Betreuung der bayerischen Ökomodellregionen, waren beeindruckt von dem bisher in dieser Form einmaligen und vorbildlichen Projekt. „Weitere Möglichkeiten für grenzüberschreitende Projekte, die z.B. über die EuRegio gefördert werden könnten, sind bereits in der Ideenfindung“, gab Eva Bernauer abschließend einen positiven Ausblick.
12.08.2022 aus der Südostbayerischen Rundschau