Direktvermarkter, Blumenbinder, Drechsler, Glaskünstler, Holzverarbeiter, Korbflechter, Schreiner, Töpfer, Filzverarbeiter, Kerzenmachen, Seifensieder boten an den Ständen ihre Waren an. Ein Schmied fertigte vor Ort kleine „Glückshufeisen“ an, die stark nachgefragt waren. Eine Bortenmacherin führte das Brettchenweben, ein sehr altes Handwerk, vor und zauberte vor den Augen der Zuschauer wahre Kunstwerke. Stark vertreten waren Handarbeiten aller Art, von Makramee über Strickwaren wie Socken, Mützen, Schals, selbstgefertigte Decken, Dinkelkissen, Pantoffeln, Mini-Wickelröcke aus Wollwalk oder auch kunstvoll bemalte Steine. Der Kolpingverein verkaufte Produkte aus fairem Handel, der Frauenbund Waging selbstgefertigte Waren für einen guten Zweck. Die Gartenbäuerinnen hatten ein Glücksrad aufgestellt. Als Preise gab es eine Vielfalt an Produkten aus den eigenen Gärten. Mit Produkten aus dem eigenen zertifizierten Naturgarten überraschte eine Gartenbäuerin aus Ainring, darunter Räucherkräuter und Backwachs von den eigenen Bienen als Ersatz für Backpapier. Der große Bücherflohmarkt der Waginger Bücherei in der Touristinfo wurde sehr gut angenommen.
Als TeiI der Waginger See Genusswochen präsentierten sich im Schmankerl-Zelt Bergader, BioBäcker Markus Huber, Hotel Eichenhof, Esspedition Liebl, Landgasthof Gut Edermann, Steiner-Bier, die Bäuerinnengemeinschaft Waging und die Landfrauen vom Bayerischen Bauernverband mit erlesenen Bio-Schmankerln, Schmalzgebäck sowie Kaffee und Kuchen. Die Waginger Wirtshausmusi sorgte für gute Stimmung in und um die Schmankerl-Meile. Komplettiert wurde das kulinarische Angebot des Marktes durch viele weitere Anbieter hochwertiger Lebensmittel, wie Käse, Metzgereiwaren, Steckerlfisch, Bio-Feinkost, Honig, Fischprodukte, frisch gepresster Apfelsaft und einiges mehr.
In der Reihe „Ökogenuss Waginger See“, die der Tourismuverband Waginger See und die Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel ins Leben gerufen haben, wurden auf dem Markt erstmals zwei Neuheiten vorgestellt: der „Waginger See Schnaps“ – als erster Bioschnaps aus regionalem Streuobst von biozertifizierten Obstwiesen, hergestellt von der Obstbrennerei Franz Gramminger - und der „Waginger See Burger“, dargeboten von Gut Edermann mit allen Zutaten aus der Ökomodellregion.
Auch an Unterhaltung fehlte es nicht: die Tänze der Trachtenkinder, der Auftritt der Gruppe Hip Hop Dance des TSV Waging und die Standkonzerte der Musikkapelle Waging am Marktplatz und an der Touristinfo sorgten bei den Marktbesuchern für Abwechslung und ernteten viel Applaus. Eine besondere Attraktion waren auch diesmal die Moritatensänger des Oberbayerischen Volksmusikarchivs Ernst Schusser, Eva Bruckner sowie Wolfgang und Regina Killermann. Sie sangen auf dem Marktplatz bekannte bayerische Balladen, Moritaten und Ereignislieder und ermunterten die Zuschauer mitzusingen. Noten und Texte hatten sie für alle kostenlos dabei. Bald hatte sich eine fröhliche Runde zusammengefunden, die den „Boarischen Hiasl“ oder die „Gärtnersfrau“ kräftig mitsangen. Später standen dann bayerische und deutsche Volkslieder auf dem „Singprogramm“. Zwischendrin wurden in der Kirche St. Martin geistliche Volkslieder „zum Innehalten“ angeboten.
Regionale Initiativen und Programme nutzten die Gelegenheit zur Information über ihre Anliegen und Aktivitäten, darunter das Agrarbündnis BGL/TS, die Zukunftsregion Rupertiwinkel, das Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel, Erlebnis Bauernhof, Natura 2000 und die BBV Landsiedlung.
Artikel aus der Südostbayerischen Rundschau vom 18.10.2022 von Monika Konnert