Die Weidepflicht - wie gelingt die Umsetzung?

Dies bedingt große betriebliche Herausforderungen. Um die Betriebe in der Region umfassend über den Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen und Möglichkeiten aufzuzeigen, organisierte deshalb die Öko-Modellregion Mühldorfer Land zusammen mit dem TAGWERK e.V. und dem Bioland e.V. eine Online Informationsveranstaltung für Bäuerinnen und Bauern. Dabei klärten die beiden Biolandberater Dieter Sixt und Christoph Schinagl über die aktuelle Rechtlage auf. Die beiden Bioberater machten dabei unmissverständlich klar: An der Aufhebung der Ausnahmeregelung bezüglich der Weidepflicht gibt es nichts mehr zu rütteln. Der ein oder andere Betrieb steht nun vor einer großen Aufgabe in der Kürze der Zeit, Weideflächen zur Verfügung zu stellen. Hierzu gilt es für die betroffenen Betriebe schnell ein Konzept für eine Beweidung aufzustellen. Sollte der Weg zur Weidehaltung klar und glaubhaft beschrieben sein, eine Umsetzung 2025 aber nicht ganz gelingen, so ist wohl mit einer gewissen Kulanz seitens der verantwortlichen Behörden zu rechnen. Die beiden Biolandberater machten deutlich, dass bei aller Strenge der Regelungen es doch auch Spielräume gibt, die es zu nutzen gilt. So wird keine Flächengröße vorgeschrieben. Auch eine Joggingweide ist somit durchaus legitim, allerdings muss die Weide eine intakte Grasnarbe aufweisen. Für die Betriebe, die nicht sicher wissen, ob ihnen die vorgeschriebene Weidepflicht gelingt haben das Problem, ob sie weiterhin die KULAP-Maßnahme 010 zur Förderung des Öko-Landbaus in Anspruch nehmen sollen oder nicht. Hier drängt die Zeit. In jedem Fall sei es möglich – so die Bioberater – ohne Rückforderungen die KULAP-Maßnahme 010 aufzukündigen. Dies sollte mit dem Amt für Landwirtschaft besprochen werden. Bei allem, was nun ansteht, unterstützen auch die Bioberater gerne.