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Braugerste, Luzerne und Hühner – Öko-Landbau zum Anfassen in Salz

Bei Bio geht was - im Rahmen von #geH2Oekofeldtage2025

Projekt: Bio erleben - Information und Bildung
Frau und Mann vor Hofladeneingang mit Bildschrift #5 Rhön-Grabfeld + Naturlandhof Derleth
Zu Fuß durch die Rhön und dabei den Betrieb besichtigen, bei der 5. Etappe der Wanderungen unter dem Motto #geh2Oekofeldtage2025
© Daniel Delang / Laura Mayer

(Bio-)Landwirtschaft ist vielfältig! Und diese Vielfalt lässt sich am besten zu Fuß entdecken!

Das haben sich auch die Veranstalter der zweijährlich stattfindenden Ökofeldtage überlegt. Unter dem Motto #geh2oekofeldtage2025 geht es in kleinen Etappen von Baden-Württemberg nach Canitz in Sachsen.

Am 01. Juni war unsere Öko-Modellregion gemeinsam mit dem Naturlandhof Derleth am Start! Trotz Unwettervorhersage fand sich eine kleine Gruppe eifriger Spaziergänger und Spaziergängerinnen ein, um die Bio-Landwirtschaft rund um Salz zu entdecken. Mit dabei: Der Staffel-Wanderstab, der die Woche vorher noch in der Öko-Modellregion Oberes Werntal unterwegs war.

Noch im Innenhof des Betriebs erzählt Michael Derleth vom Betrieb: Der Hof ist ein Familienbetrieb durch und durch. Und die Familie setzt seit rund 35 Jahren auf ökologischen Landbau. Angefangen als Nebenerwerbsbetrieb werden inzwischen 275 ha im Vollerwerb bewirtschaftet.  Die Äcker liegen nicht alle in Salz vor der Haustür, sondern in Maria Bildhausen, Löhrieth, Niederlauer oder auch Großbardorf.

Am Rand von Salz wird dieses Jahr eine alte Landsorte Braugerste angebaut – für die lokale Mälzerei. Ein Stück weiter ein Acker der noch nicht solange Bio ist. „Neue Flächen müssen das Bio-Leben erst lernen. Der Boden muss lernen selbst zu arbeiten, statt auf Körnchen von oben zu warten,“ erklärt der Landwirt. Da im Bio-Anbau die Verwendung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln und chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern nicht erlaubt ist greift der Biolandwirt auf natürliche Methoden zurück. Über den Wechsel der Kulturen, z.B. Sommer- und Wintergetreide und den Einsatz von Hacke und Striegel werden Beikräuter reguliert. Und wenn es sein muss –wie beim Ampfer- auch mal mit der Hand.  Zur Bodenlockerung für den „neuen“ Acker hat er Luzerne angebaut. Mit ihren tiefen Wurzeln erreicht sie Bodenschichten, die andere Kulturen nicht erreichen. Außerdem ist Luzerne – wie alle Leguminosen- ein wahres Stickstoff-Kraftwerk. Mit Hilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln können diese Pflanzen Luftstickstoff binden und den Pflanzen zur Verfügung stellen.

Bevor es zurück zur verdienten Brotzeit geht, wird noch ein Abstecher bei den Legehennen gemacht. Die Hennen kommen mit rund 17 Wochen in den Betrieb -  und legen etwa 1,5 Jahre Eier. Danach werden sie als Suppenhühner vermarktet. Die Schlachtung passiert möglichst regional im nahegelegen Hofbieber. Vermarktet wird direkt über eine „Suppenhuhnliste“ an interessierte Kunden. Pünktlich zur Rückkehr an den Hof beginnt es dann zu regnen – und im Trockenen schmecken die selbstgebackenen Seelen und Kuchen gleich viel besser.

 

Zum Hintergrund:

Unter dem Motto geH2Oekofeldtage2025 können wanderbegeisterte Menschen in mehreren Etappen die Vielfalt der (Bio-)Landwirtschaft und der Biobranche erleben. In den nächsten zwei Jahre führen die Wanderungen von ca. 5 bis 20 Kilometern vom Standort der Öko-Feldtage 2023, dem Biohof Grieshaber & Schmid in Baden-Württemberg, bis zum Veranstaltungsort der Öko-Feldtage 2025, dem Wassergut Canitz in Sachsen. Mögliche Etappenziele sind dabei (Bio-)Betriebe, Schulen, Bäckereien, Metzgereien, Naturkostläden etc. in ganz Deutschland. Der hierfür durch die Lebenshilfe Detmold e.V. hergestellte Wanderstab soll dabei weitestgehend über die Etappen gereicht werden. Organisator ist die FIBL Projekte GmbH in Kooperation mit regionalen Initiativen. Mehr zu der den bisherigen Etappen und den Öko-Feldtagen 2025 finden Sie hier: https://oeko-feldtage.de/geh2oekofeldtage2025/

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