Zum Inhalt springen

Mariendistel und Leindotter als Speiseöle

Biohof Igl setzt auf Sonderkulturen

Reinhard und Sandra Igl vom Stetterhof produzieren Bio-Speiseöle aus Mariendistel, Färberdistel, Leindotter und Senf.
Reinhard und Sandra Igl vom Stetterhof produzieren Bio-Speiseöle aus Mariendistel, Färberdistel, Leindotter und Senf.
© Sandra Foistner

Der Bio-Landwirt baut Bio-Druschfrüchte an und liefert diese unter anderem an die Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu geliefert. "Doch die Auswirkungen des Klimawandels und Wetterkapriolen machen die Erträge zunehmend unberechenbar. Da haben wir nach einer Alternative gesucht", erklärt Reinhard Igl das Vorhaben, mit dem sie absolutes Neuland betreten. Angefangen hat es, dass sie auf einer kleinen Fläche Bio-Senf angebaut haben. "Mit einer geliehenen Presse haben wir dann erste Versuche gestartet, den Senf zu Öl zu pressen, und es hat funktioniert", schildert Igl die ersten Anfänge. Das Öl wurde an Familienmitglieder und Freunde zum Testen verschenkt - so erhielten sie erste Rückmeldungen zum Geschmack und zur Verwendung in Küche und natürlich Motivation, um das Projekt in die Tat umzusetzen.
Die Idee, die Bio-Speiseölproduktion in etwas größerem Stil umzusetzen, war geboren. Über das Projektmanagement der Öko-Modellregion holte sich der Bio-Landwirt Infos zur Ökoprojekt-Förderung  und erhielt hier auch gleich Kontakte von Berufskollegen, die ebenfalls Bio-Speiseöle produzieren, und bei denen sich die Familie wertvolle Informationen holen konnte.

Durch den Anbau und die Verarbeitung der Sonderkulturen wie etwa Mariendistel, Färberdistel, Senf und Leindotter möchte die Familie eine höhere Wertschöpfung aus den Erzeugnissen erzielen, die auf ihren eigenen Feldern wachsen. Zur Erzeugung hochwertiger Speiseöle in Bioqualität haben sie nun eine Ölmühle angeschafft, mittels der sie das Öl aus den Ölfrüchten pressen. In einem weiteren schritt vermahlen sie die Presskuchen zu Mehlen, die zum Backen verwendet werden können. "Das Senfmehl kann auch als ökologische Saatgut-Beize gegen den Brandpilz Steinbrand eingesetzt werden", erklärt Igl.  

Die Bio-Speiseöle werden in Flaschen zu 200 und 500 Milliliter abgefüllt und können zeitnah in regionalen Hof- und Bioläden gekauft werden. Die Flaschen sind aus braunem Glas, das die Öle vor Licht und Sauerstoff schützt - so werden die wertvollen Inhaltstoffe nicht zerstört. Die moderne Gestaltung der Etiketten für die hochwertigen Bio-Speiseöle hat Sandra Igl übernommen. „Wir werden nur die biologisch erzeugten Ölfrüchte verarbeiten, die wir auf unseren eigenen Äckern anbauen und ernten“, betonen Sandra und Reinhard Igl, die für ihr Projekt merklich "brennen"!

Für die Anschaffung der nötigen Technik wie etwa der Ölmühle und des Konzentrators hat die Familie Fördermittel aus dem "Verfügungsrahmen Ökoprojekte" des Bayerischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten & Tourismus (BayStMELF) erhalten. 

Vorherige Nachricht Nächste Nachricht