"Grüngut und Hackschnitzel-Reste etwa werden von speziellen Kompostwürmern zersetzt", erklärt der Junglandwirt, während er ein wenig im Material wühlt und so die spezifischen Kompostwürmer zum Vorschein kommen. Der Große Tauwurm, sprich, der Regenwurm, der senkrecht grabe, sei bekannt für die Fähigkeit, den Boden zu bearbeiten und Nährstoffe zu spenden und aus diesem Grund für die Wurmkompostierung nicht geeignet, verdeutlicht Matthias Kastner den Unterschied zwischen Kompostwurm und dem Regenwurm. Der durch die Wurmkompostierung entstandene Bio-Kompost ist reich an pflanzenverfügbaren Nährstoffen wie etwa Stickstoff, Phosphor und Kalium aber auch an Bor oder Zink. Mittels eines Extraktor würden die Nährstoffe mit Wasser aus dem Kompost herausgelöst, sprich, extrahiert, so der Nebenerwerbslandwirt. "Das entstandene Bio-Kompostextrakt kann etwa zur Impfung des Saatgutes oder als flüssige Unterfußdüngung ausgebracht werden", so der Biolandwirt, der sich bereits sehr viel Wissen rund um die Wurmkompostierung angeeignet hat.
„Ein befreundeter Bio-Landwirt hat auf einem Acker Kompostextrakt ausgebracht und einen überdurchschnittlich starken Maisbestand erhalten“, ist Matthias Kastner von diesem biologischen Nährstoff-Verfahren überzeugt. Er wird auf seinen Flächen ebenfalls Bio-Kompostextrakt ausbringen, um das Bodenleben zu fördern, Humus aufzubauen und gesunde und ertragreiche Bestände zu erhalten.
Matthias Kastner hat für seine Investition in die Wurmkompostanlage Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus aus dem Förderprogramm "Verfügungsrahmen Ökoprojekte" über die Öko-Modellregion Landkreis Neumarkt i.d.OPf. erhalten. Über dieses Förderprogramm werden Projekte gefördert, die u.a. innovativ sind und den Auf- und Ausbau des Ökolandbaus fördern.
Konrad Leidl, dritter Bgm. Dietfurt (rechts) hat zusammen mit den Mitgliedern des Entscheidungsgremiums Ökoprojekte, nämlich Erhard Luber (Mitte), Peter Bergler, erster Bgm. Berg (links) und Angelika Hermann, zweite Bürgermeisterin Postbauer-Heng (2.v.l.) vor Ort die Wurmkompostanlage erklären lassen und ein Förderschild überreicht (Foto in der 2. Reihe, rechts).