Jährlich stehen 50.000€ zur Verfügung
Mit dem Treffen ist die vierte Runde des Öko-Verfügungsrahmens abgeschlossen. Seit 2022 konnte die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld damit 29 Öko-Kleinprojekte fördern. Bis zu 50% Förderung, maximal aber 10.000€ erhalten Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Kommunen, Vereine oder Privatpersonen für Vorhaben, die bio-regionale Wertschöpfungsketten voranbringen und/oder das Bewusstsein für regionale Bio-Lebensmittel stärken. Der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld stehen dafür jährlich 50.000€ zur Verfügung. 45.000€ kommen über das Landesprogramm BioRegio2030 vom Freistaat Bayern, 5.000€ trägt der Landkreis selbst bei. Geld, das in und für unsere Region investiert wird.
Für das Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken, das für die Abwicklung der Förderangelegenheiten zuständig ist, war Dorit Bollmann anwesend. Sie freute sich über die erfolgreiche Umsetzung verschiedenster Projektideen in Rhön-Grabfeld.
Oliver Kröner, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Neustadt a. d. Saale, lobte das Engagement der Projektträger und die Vielfalt der Projekte. Besonders interessant sei, dass auch Bildungsprojekte gefördert werden. Um bio-regionale Wertschöpfung voranzubringen, müsse man auch das Bewusstsein dafür stärken.
Welche Öko-Kleinprojekte wurden 2025 in Rhön-Grabfeld gefördert?
In diesem Jahr gingen dreizehn Anträge ein. Nach der Auswahl durch ein unabhängiges Entscheidungsgremium aus der Region konnten acht Projekte gefördert und umgesetzt werden.
Die Grundschule Hollstadt-Wollbach hat an vier Hoftagen mit allen Klassen den Biohof May besucht. Dabei erhielten die Kinder Einblicke in die Arbeit auf einem Biohof und lernten, die Besonderheiten des Öko-Landbaus zu verstehen. Das Highlight: Bio-Tierhaltung hautnah erleben!
Für Wärtlichs Biohof in Weisbach gab es einen neuen Kühlanhänger, der den Transport von Bio-Rindern und Bio-Rindfleisch vereinfacht. Die Beschriftung des Anhängers sorgt außerdem für eine bessere Sichtbarkeit und Außenwirkung des Biohofs.
Familie Back mahlt mit ihrer neuen Getreidemühle nun selbst und kann so bedarfsgerechte Mengen an frischen Fein- und Vollkornmehlen, Grießen und Kleie anbieten. Ziel ist es, die Produkte auch in anderen Bio- und Hofläden sowie online zu vermarkten.
Die Grundschule Burglauer hat in einen neuen Schulgarten mit Hochbeeten, Gartengeräten und einem grünen Klassenzimmer investiert, in dem künftig Unterrichtseinheiten rund um das Thema Öko-Landbau stattfinden sollen.
Auf dem Naturlandhof Derleth steht ein neuer Farbsortierer zur Aufbereitung von Druschfrüchten, der mit Fotoausleser und Bürstmaschine eine hohe Reinheit und Produktqualität gewährleistet. Für die Direktvermarktung ist damit die speisefähige und verkaufsfertige Auslese von Dinkel, Hirse, Linsen, Sonnenblumen, usw. möglich.
Rogges Angus Hof hat eine neue Webseite mit integriertem Bestellsystem. Das erleichtert den Zugang zu den hofeigenen Bio-Produkten und schafft Transparenz durch Information über die Haltung der Bio-Angusrinder. Durch die neue Webseite konnte Christopher Rockenzahn bereits nach kürzester Zeit mehr Kundinnen und Kunden gewinnen.
Alexander Heimgärtner hat in einen neuen Viehanhänger investiert, der mehr Komfort, Witterungsschutz und Sicherheit für seine Rinder bietet. Da der Transportbedarf aufgrund erweiterter Weideflächen und höheren Anforderungen in der Weidepflicht steigt, ist der Viehanhänger mit höherer Kapazität und einem einfacheren Be- und Entladevorgang effizienter.
Der Biohof May konnte mit der Anschaffung einer automatischen Aufschnittmaschine die Vorbereitung und Verpackung der hofeigenen Produkte erleichtern und damit dem erhöhten Bedarf an küchenfertigen Produkten gerecht werden. Ziel ist es, mehr regionale Kundinnen und Kunden zu gewinnen und so einen höheren Anteil der Bio-Schweine hier in der Region zu vermarkten.
Svenja Arbes, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld dankte insbesondere den Projektträgern für ihr Engagement und den Mitgliedern des Entscheidungsgremiums, die die verantwortungsvolle Aufgabe der Projektauswahl übernehmen, sowie dem Amt für ländliche Entwicklung für die Bereitstellung der Fördergelder und die beratende Unterstützung durch Dorit Bollmann.
Ausblick auf 2026
Die Frist für die Einreichung von Projektanfragen für das Jahr 2026 hat am 14.12.2025 geendet. Im Januar tagt das Entscheidungsgremium und bewertet die frisch eingereichten Projektideen. Anschließend gibt die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld die neuen Öko-Kleinprojekte 2026 bekannt.