Immer weniger Streuobstwiesen
Traditionell stehen hochstämmige Obstbäume „verstreut“ auf Wiesen und Weiden, an Wegesrändern sowie in Gärten und an Höfen. Die sogenannten Streuobstbäume dienten der Selbstversorgung der Bevölkerung. Da die Bewirtschaftung der Streuobstbestände im Vergleich zu niedrigstämmigen Obstplantagen nicht mehr rentabel war, verschwanden die Streuobstwiesen ab den 50er Jahren nach und nach aus unserer Landschaft. Bis heute setzt sich der Verlust von Streuobstbäumen fort.
Streuobstwiesen bedeutend für die Natur
Für die Biodiversität spielen Streuobstwiesen allerdings eine herausragende Rolle. Streuobstbestände bieten über 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und stellen somit eines der artenreichsten Kulturbiotope Mitteleuropas dar. Daneben sind Streuobstwiesen ein prägendes Element unserer Kulturlandschaft.
Spende für Streuobstwiese
Daher setzt sich der Markt Obergünzburg für den Erhalt sowie die Weiterentwicklung der Streuobstwiesen ein und hat die Neubepflanzung in Auftrag gegeben. Zudem hat die Abteilung Fußball des TSV Obergünzburg für diese Streuobstwiese einen Betrag von 500 Euro gespendet. Der Markt Obergünzburg bedankt sich ganz herzlich hierfür!
Streuobstbeauftragter und Baumpatenschaften
Die Pflege und Ernte der Streuobstbäume und -wiesen bedeuten aber auch viel Arbeit. Gemeinden stehen jedoch vor dem Problem, dass sich nur wenige um ihre Streuobstbäume kümmern und die wertvollen Früchte oft nicht geerntet werden. Mit der Vermittlung von Baumpatenschaften „Baum sucht Pate“ hat uns die Öko-Modellregion Günztal unterstützt, ganz nach dem Motto „Miteinander Streuobstwiesen bewahren – Pflege gegen Nutzung“. Im Markt Obergünzburg haben wir Herrn Albrecht Dörr als Streuobstbeauftragten gewinnen können. Er koordiniert auch die Baumpatenschaften. Geplant ist, auch die neue Streuobstwiese durch Paten bewirtschaften zu lassen.
Text: Markt Obergünzburg und Öko-Modellregion Günztal