Auftakt der Veranstaltung war der Impulsvortrag von Anton Hübl, Leitender Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Hübl zeichnete ein realistisches Bild der aktuellen Rahmenbedingungen der Bio-Landwirtschaft. Er beleuchtete Themen wie die aktuelle Bürokratie um das Thema Landwirtschaft, die Rolle der EU-Politik und die ambitionierten Ziele der Staatsregierung – 30 % der landwirtschaftlichen Flächen in Bayern sollen bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden. Dabei sprach er offen über Hürden: „Ob wir die 30 Prozent erreichen, das weiß ich nicht.“ Er hob hervor, dass diese Zielsetzung aus demokratischen Diskussionen hervorging, sich als ambitioniert und anspruchsvoll erweist, aber sinnvoll gesetzt und weiter zu verfolgen sei. Besonders die Frage des Zusatznutzens von Bio-Produkten beschäftigte Hübl und das Publikum: „Wie überzeugen wir die Menschen?“.
Kontroverse Diskussionen und spannende Ansätze
Die Podiumsdiskussion, an der neben Hübl auch Experten wie Stephan Kreppold (Vereinigung für ökologischen Landbau Aichach-Friedberg), Hubert Bittl (Bio-Mentor), Johannes Hagner (Bioland-Berater) und Thomas Börkey-Biermann (Geschäftsführer von Ökoring Handels GmbH) teilnahmen, beleuchtete die vielschichtigen Herausforderungen der Bio-Landwirtschaft.
Ein viel diskutierter Ansatz kam von Stephan Kreppold, der „Bio-Bonus-Punkte“ als Möglichkeit vorschlug. Kunden, die bewusst Bio-Produkte kaufen und dabei höhere Preise akzeptieren, könnten durch Bonusprogramme belohnt werden. Diese Idee fand bei den Teilnehmern großen Anklang und wurde in der anschließenden Kaffeepause weiter vertieft.
Ein weiterer zentraler Punkt war die Preisgestaltung. Hubert Bittl, Küchenchef und Bio-Mentor, wies auf die wachsende Preissensibilität der Konsumenten hin und betonte, dass Bildung eine Schlüsselrolle spiele: „Nur wenn die Menschen verstehen, warum Bio seinen Preis hat, können wir überzeugen.“ Auch die Bedeutung der Außer-Haus-Verpflegung für die Verbreitung von Bio-Produkten wurde hervorgehoben.
Ein Buffet aus der Region – gelebte Bio-Vielfalt
Neben den Diskussionen zeigte sich die Bio-Vielfalt der Öko-Modellregion Paartal auch praktisch: Ein gemeinsames Buffet, bestückt mit regionalen Bio-Produkten, war ein kulinarisches Highlight. Diese lebendige Präsentation regionaler Wertschöpfungsketten unterstrich, wie Bio in der Region gelebt wird. Diese Bio-Produkte und Akteure aus der Region konnte man beim Buffet erleben:
- Ziegenkäse & Aufstriche – Käserei Blumenthal
- Gemüsesticks – Gasthaus Blumenthal
- BruderOx mariniert, Wittelsbacher Schweinesaftschinken und BruderOx Saftschinken – Biolandhof Kreppold
- Brot – Bäckerei Seitz
- Bier – Genussbrauer und Boandl Bräu
- Gekochte Eier – Biolandhof Breitsameter
- Cidre & Äpfel – Bio-Streuobst Naßl
- Kuhmilch-Käse – Biohof Zandtner
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Leidenschaft. Die Fachveranstaltung 2025 stimmt weiter positiv, dass die Region voller Tatkraft ist, um die ökologische Landwirtschaft voranzubringen. Gemeinsam werden wir daran arbeiten, den Öko-Markt im Paartal weiterzuentwickeln.
Ihr Team der Öko-Modellregion Paartal