„Der Verfügungsrahmen Ökoprojekte, der uns 2022 zum ersten Mal in den Öko-Modellregionen zur Verfügung stand konnte voll ausgeschöpft werden“, betont die Projektmanagerin Pia Auberger mit sichtlicher Freude, „das bedeutet ein Fördervolumen von insgesamt 50 000 Euro, das die Öko-Modellregion für die Region generiert.“
Sieben verschiedene Ökoprojekte konnten damit umgesetzt werden. Ein Bio-Landwirt konnte sich ein Verkaufshäuschen mit Verkaufsautomaten für die Direktvermarktung seiner Bio-Heumilch anschaffen. Des Weiteren wurde eine Edelbrennerei für Bio-Obst, eine Ölpresse und eine Nussmuß-Maschine, sowie ein Bodenbearbeitungsgerät, das gemeinschaftlich genutzt wird, über den Verfügungsrahmen gefördert. Der Betrieb von Susanne und Markus Kerschbaum, die die Veranstaltung gemeinsam mit der Öko-Modellregion ausrichteten, wurde beim Bau eines Weidezauns und einer Futterraufe unterstützt. Ebenso war die Gemeinde Tiefenbach mit einem Projekt zur Bewusstseinsbildung an Schulen, mit der sogenannten Bio-Brotboxaktion, beim Verfügungsrahmen Ökoprojekte vertreten. Dafür wurden über 500 Bio-Brotboxen an die Erstklässlerinnen und Erstklässler der Passauer Oberland Gemeinden verteilt.
Der Antrag für den Verfügungsrahmen Ökoprojekte 2023 wurde bereits wieder von den Projektmanagerinnen der Öko-Modellregion ans Amt für Ländliche Entwicklung gestellt. Somit sollen wieder unter Vorbehalt der Zusage durch das Amt 50 000 Euro für das Jahr 2023 zur Verfügung stehen. „Der Verfügungsrahmen Ökoprojekte ist ein tolles Instrument um die Bio-Landwirtschaft und deren Wertschöpfungskette in der Region zu stärken. Gemeinsam mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen ist dies eine gute Möglichkeit um die regionale Produktion von Bio-Lebensmitteln mehr in den Fokus der Bürgerinnen und Bürger zu bringen, denn“, so Pia Auberger, „im Passauer Oberland sind wir von einer Fülle und Vielfalt von regional produzierten Bio-Produkten umgeben.“
Nach dem Hinweis auf den Verfügungsrahmen Ökoprojekte für das Jahr 2023 und der Vorstellung der in der Vergangenheit geförderten Projekte, führte Markus Kerschbaum über seinen Betrieb, der sich gerade in Umstellung befindet. Der Milchviehbetrieb setzt in naher Zukunft auf die Erzeugung von Bio-Heumilch und hat dafür einen Abnehmer im benachbarten Österreich, die Molkerei SalzburgMilch, gefunden. Die Öko-Modellregion hofft auf weitere Synergieeffekte durch diese neue Lieferkette. Zudem, so berichtet Markus Kerschbaum, ging der Schritt der Biozertifizierung mit einem Anstieg seiner Lebensqualität einher. Die Entscheidung ermöglichte es den Arbeitsdruck in der Landwirtschaft zu verringern und Kostenstellen, wie zum Beispiel Diesel- oder Tierarztkosten niedriger zu halten. „Der Betrieb der Familie Kerschbaum ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man auf allen Ebenen von der Umstellung auf Bio profitieren kann“, so Projektmanagerin Pia Auberger, „ausschließlich mit den Preisen zu argumentieren, greift, wie man hier sehen kann, zu kurz.“ Zum gemütlichen Ausklang wurde im Anschluss mit regionalen Bioprodukten gesorgt.