Nach einer Begrüßung durch den Staatsgutleiter Thomas Lehner dankten die Öko-Modellregionsmanagerinnen allen beteiligten Referenten, dem Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten für die finanzielle Unterstützung und der LVÖ für ihre Mithilfe bei der Veranstaltungsplanung. Vanessa Hoffmann von der LVÖ führte im Anschluss ins Veranstaltungsprogramm ein und stellte den Referenten Hubert Weigand, Naturlandberater für Milchviehhaltung, Grünland und Ackerbau, vor.
Dieser hatte einen Vortrag zum Thema Bio-Heumilchproduktion mit Trocknungsheu und dessen Wirkung auf die Tiergesundheit vorbereitet. Dafür wurden aktuelle Forschungsdaten für verschiedene Konservierungstechniken nebeneinandergestellt. Hubert Weigand bemängelte die Datenlage zum Thema Heufütterung und deren Auswirkung auf die Tiergesundheit. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Rindern die Fütterung mit Trocknungsheu sehr zu Gute kommt. Dies bestätigten auch die Betriebsleiter zweier Heumilchbetriebe. Sie ergänzten weitere Vorteile der Heufütterung in ihren Betrieben und untermauerten ihre Argumente mit Praxisbeispielen.
Nach der Mittagspause stand das Thema Öko-Rinderzucht auf der Tagesordnung. Carsten Scheper von der Ökologischen Tierzucht gGmbH referierte mit Anton Daxenbichler, Züchter von hornlosen Fleckvieh, über die aktuellen Herausforderungen aus der Öko-Rinderzucht. Sie stellten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Ökologischen Gesamtzuchtwert vor, der insbesondere die Fitness und Langlebigkeit der Tiere in den Vordergrund rückt. Anton Daxenbichler zeigte anhand eines Praxisbeispiels die Nutzung des Anpaarungsprogramms OptiBull Öko für die Berechnung einer optimalen Anpaarung bei Fleck- oder Braunvieh.
Im letzten Vortrag referierte Christoph Schinagl, Berater beim Bioland Erzeugerring, über nachhaltige Weidesysteme unter dem Aspekt des Klimawandels. Die Weidehaltung von Rindern bringt viele Vorteile mit sich. So zeigten Forschungsergebnisse, dass die weidebasierte Milchproduktion eine hohe Milchleistung mit einer sehr niedrigen Methanemission verbindet. Ebenso verringert die getrennte Absetzung von Harn und Kot auf der Weide die Ammoniak-Emissionen im Vergleich zur Stallhaltung. Zusätzlich dazu leistet die Weide einen wichtigen Beitrag zum Humuserhalt und damit zur Kohlenstoffspeicherung im Boden. Zum Schluss wurden verschiedene Weidesysteme, von der Kurzrasenweide bis zur Ganzheitlich geplanten Weideführung vorgestellt und diskutiert. Schinagl stellte dar, wie wichtig die Wahl des Weidesystems in Abhängigkeit vom Standort des Betriebes sei.
Am 6. Februar findet die nächste Veranstaltung der Vortragsreihe der Öko-Modellregionen im Staatsgut Kringell statt. Diese widmet sich dem Thema Bodengesundheit. Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt über die Projektmanagerin der Öko-Modellregion Passauer Oberland per E-Mail unter oekomodellregion@passauer-oberland.de.