Hier hat er sich seinen Traum vom eigenen Erdbeerfeld erfüllt und lebt seine Leidenschaft für die süßen, roten Früchte. Auf dem zwei Hektar großen Selbsterntefeld tummeln sich regelmäßig ganze Familien und freuen sich über die schmackhaften, gesunden Erdbeeren direkt aus der Region.
Die Liebe zu ihnen entwickelt er während seiner Ausbildung zum Landwirt auf einem Erdbeer- und Spargelbetrieb im Landkreis Aichach, die Arbeit mit den Erdbeeren macht ihm am meisten Freude. Nach einigen Lehr- und Wanderjahren wagt er schließlich den Sprung zum eigenen Betrieb und kehrt in seine Heimat zurück. Er wächst zwar mit der Landwirtschaft seiner Eltern auf und ihm ist früh klar, dass er Bauer werden will. Doch den elterlichen Betrieb gibt es inzwischen nicht mehr und so fängt Christoph Wasinger ganz neu an. 2016 pachtet er gemeinsam mit seiner Frau das erste eigene Feld. Kurz darauf kommt sein Sohn zur Welt und er beginnt, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. Die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft erscheint ihm immer wichtiger. „Ich will die Erde für meine Kinder und Kindeskinder erhalten. Das geht nur, wenn wir auf die Natur und auf unsere Gesundheit achten“, ist er überzeugt. So stellt er 2019 seinen Betrieb auf Bio um. „Erdbeeren in Bio-Qualität anzubauen ist sehr arbeitsintensiv. Deshalb probiere ich viel herum und suche immer wieder nach dem für mich besten Weg“, erklärt der Erdbeerbauer. Im Zweitberuf ist er Industriemechaniker und so tüftelt er zum Beispiel mit alter Technik neue Wege aus, wie er den Mulch zeitsparend ins Erdbeerfeld bringt. Dennoch ist er im Sommer auch auf Erntehelfer angewiesen, die er saisonal beschäftigt. Ansonsten stemmen er und seine Frau den Hauptteil und ernten im wahrsten Sinne des Wortes die Früchte ihrer Arbeit, auch wenn viele Familien zum Selberpflücken nach Pfatter kommen. Die Erdbeeren kommen in der Region sehr gut an und die Absatzwege sind gut etabliert: Am Bio-Donaumarkt in Regensburg ist Christoph Wasinger jede Woche in der Saison und beliefert zudem etliche Selbstbedienungshofläden in der Region. Auch das „Erdbeer-Mobil“, ein kleines italienisches Ape-Rollermobil ist regelmäßig im Einsatz. Seine neueste Errungenschaft ist eine Gefriertrocknung, um die saisonalen Erntespitzen haltbarer und vielseitiger verwendbar zu machen. Auch die getrockneten Erdbeeren schätzen die Kunden sehr, weshalb die Wasingers sogar über einen Online-Shop nachdenken. Und über ein weiteres Selbsterntefeld in der Nähe, denn die Nachfrage ist da. „Aber im Kern passt momentan alles gut so, wie es ist. Viel wichtiger ist mir, dass die Verbraucher gesunde Lebensmittel noch mehr schätzen und auch kaufen“, wünscht sich Christoph Wasinger. „Und besseres Wetter. Bei Erdbeeren ist dies das Schwierigste und der viele Regen hat uns echt zu schaffen gemacht.“ Die Ernte kann sich dennoch sehen lassen und Christoph Wasinger plant mit seiner Frau zusammen schon die nächste Erdbeersaison.
