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Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg stellt Konzept der Regio-Logistik vor

Regionale Bio-Kartoffeln für Schulküchen und Kantinen

Projekt: Bio-Kartoffeln
Gruppenbild des ÖMR-Teams mit der gesamten Wertschöpfungskette
Gruppenbild des ÖMR-Teams mit der gesamten Wertschöpfungskette
© Tamara Deml

Johanniter versorgen in der Grundschule der Vielfalt und Toleranz (Regensburg) täglich 250 Kinder

Seit April wird die Grundschule der Vielfalt und Toleranz (kurz: ViTo) wöchentlich mit circa 50 Kilogramm bio-regionaler Kartoffeln beliefert. Diese werden dort als Beilagen wie Salzkartoffeln oder Wedges vom Johanniter Menüservice für täglich 250 Kinder der Grund-, Mittel- und Förderschule verarbeitet. Somit werden wöchentlich etwa 1100 Essen zubereitet. „Durch den Einsatz der bio-regionalen Kartoffeln kann man den Schülerinnen und Schülern über den Gaumen den bewussten Umgang mit Lebensmitteln schmackhaft machen,“ ist Monika Ernst, Öko-Modellregion Managerin des Landkreises, überzeugt.

 Erster Schritt war der Aufbau der Wertschöpfungskette „Bio-Schälkartoffel“

Bereits im Vorfeld wurde in einem eigenen Projekt die „WSK Bio-Schälkartoffel“ aufgebaut: Ein Bio-Kartoffelerzeuger aus Sarching, ein Schälbetrieb aus Pfatter und zwei Abnehmer aus der Außer-Haus-Verpflegung (Johanniter und Brunner´s Kidsmenü) sind hier die Bindeglieder. Die weiteren sieben Schulküchen der Johanniter konnten bisher wegen zu geringer Mengen und zu hohem Aufwand nicht angefahren werden. Hier mussten Lösungen im Bereich Regio-Logistik gefunden werden.

 Aufbau einer gemeinsamen regionalen Logistik als entscheidender Erfolgsfaktor

Dank vieler Vorgespräche, flächendeckender Vernetzung und erfolgreicher Evaluierung konnte die Wertschöpfungskette „Bio-Schälkartoffeln aus dem Regensburger Land“ starten. Die Versorgung mit größeren Mengen Bio-Kartoffeln stellte somit keine Herausforderung mehr dar, ganz im Gegensatz aber zur Logistik von kleineren Mengen. Wie sollten diese wirtschaftlich sinnvoll in die Küchen gelangen? Die Lösung fand sich schließlich beim Stammtisch der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg, bei dem sich Gleichgesinnte, also Erzeuger, Verarbeiter und Händler regelmäßig zum Austausch treffen. Einer dort geborenen Idee folgten weitere Gespräche, die darin mündeten, dass die Verteilung sogar bereits geschälter Kartoffel in den gewünschten größeren oder kleineren Mengen an die Großküchen durch das Biogut Heitzer aus Sarching erfolgen kann. Heute versorgt die neu aufgebaute Logistik acht von den Johannitern selbst betriebenen oder betreuten Einrichtungen in Regensburg und Umgebung mit geschälten Bio-Kartoffeln aus der Region. „Wir sind sehr froh, hier Lösungen gefunden zu haben, um auch kleinere Einrichtungen in der Region mit hochwertigen regionalen Bio-Kartoffeln versorgen zu können“, so Matthias Boßle vom Johanniter Menüservice, Regionalverband Ostbayern. „Die Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg als Vernetzungsstelle hat hier wichtige Arbeit geleistet“, so Matthias Zirngibl, Kartoffelschälbetrieb aus Geisling.

Diese Art der gemeinsamen Lösungsfindung und Zusammenarbeit, bei der man im Nachhinein sieht, was man erreicht hat, mache viel Spaß, so Julius Kuschel. Wirtschaftlich tragfähige Logistiklösungen sind entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg von Regionalvermarktungsinitiativen, bestätigt auch der Bundesverband der Regionalbewegung.

 Stadt und Landkreis erhöhen Bioanteil in der Gemeinschaftsverpflegung

„Ich freue mich sehr, dass die Johanniter den Stadtratsbeschluss so gut annehmen und sich für mehr Bio auf dem Teller einsetzen“, so Elke Oelkers, Öko-Modellregion-Managerin bei der Stadt Regensburg. Ab 2025 soll der Bio-Anteil in der Mittagsverpflegung in städtischen Einrichtungen 30 Prozent betragen. Ab 2027 zieht der Landkreis hier nach.

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