Krischan Cords ist ein "umschwärmter Typ" – und das ganz wortwörtlich. Auf den Streuobstwiesen der von ihm ins Leben gerufenen Main Streuobst Bienen eG summt und brummt es, als wir ihn besuchen. Die Bienen sind nicht nur schmückender Namensbestandteil der Genossenschaft, sondern auch seine fleißigsten Mitarbeiterinnen. 2014 war das Gründungsjahr – und inzwischen sind es über 100 Mitglieder – Streuobstbauern, Imker, Privatleute, Firmen, Vereine, Gemeinden und Landkreise –, die gemeinsam den Streuobstbau sowie die Bienenhaltung in Mainfranken erhalten, pflegen und fördern.
Unter dem Namen "Main Schmecker" werden die regionalen Produkte vermarktet. Die Genossenschaft produziert aber nicht nur, sondern sie bietet auch Beratungen und Kurse an – Weiterbildung für jedermann, nicht nur für Profis oder Mitglieder.
Nach seinem Gartenbaustudium in Weihenstephan kam Krischan recht schnell auf das Thema Streuobstwiese. "Streuobst ist ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft Mainfrankens und ein prägendes Element unserer Heimat. Nur durch unsere aktive Pflege können diese wertvollen Bestände und diese traditionelle Form des Obstbaus erhalten werden", erzählt er. Denn eigentlich ist diese Form des Obstanbaus unrentabel und deshalb im Verschwinden begriffen, und auch im Studium hat er eher den intensiven Obstanbau gelernt – der ist ökonomisch sinnvoller.
Ökologisch allerdings … da sieht es anders aus. Über 5000 Tier- und Pflanzenarten können sich durch naturnahe Pflege auf Streuobstwiesen einfinden. Und durch die Aufpreisvermarktung (fairen Preise für das biozertifizierte Streuobst) kommen immer weitere Flächen in die Pflege und damit in den Erhalt. Dass dies ihn einmal so befriedigen würde, hat ihn selbst überrascht. „Alles, was wir hier machen, dient dem Leben, der Artenvielfalt. Die alten Sorten pflegen, die artenreichen Wiesen, die Bienen. Die Verarbeitung, damit die alten Schätze auch gekauft werden und erhalten bleiben. Ich hätte es nicht gedacht, aber diese Arbeit macht mich glücklich und zufrieden."
So bekommen auch eher "unwirtschaftliche" Sorten eine Chance, Bohnapfel, Wöbers Rambour oder Hänserbirne zum Beispiel – typische Mostäpfel, nicht zum Essen, dafür für Saft und auch Hochprozentiges geeignet.
Andere Sorten brauchen nach der Ernte noch ein wenig Lagerzeit, um ihr volles Aroma zu erhalten. Es ist allerdings nicht leicht, das den Kunden auch zu vermitteln. Deshalb schätzt er die Zusammenarbeit mit der SoLaWü: „Nicht nur, dass die mit Ernten und teilweise auch Verarbeiten helfen. Man hat hier direkten Kontakt. Ich kann also sagen, dass der Apfel jetzt noch 14 Tage liegen muss, bevor er sein besonderes Aroma entfaltet. Das wäre im normalen Handel undenkbar." –
Mit der Gründung der Main Streuobst Bienen eG sind wir dem Ziel, den Streuobstwiesenanbau zu erhalten, ein großes Stück nähergekommen. Und Krischan Cords und seine Mitstreiter*innen tun alles dafür, dass die Landschaft auch weiterhin vielfältig und liebenswert bleibt.
Main Streuobst Bienen eG
Starke Gemeinschaft für Mainfrankens Streuobst
Region