Als erfolgreichen Auftakt bewertet Projektmanager der Öko-Modellregion Waldsassengau, Jochen Diener, die online Abendveranstaltung zum Thema Ökologischer Ackerbau. Erfreulich sei das große Interesse der gut 50 Teilnehmenden gewesen, die sich über Laptop oder Smartphone zugeschaltet hatten. Bioland-Berater Manfred Weller stellte die Grundlagen ökologischer Bodenbearbeitung, Strategien zum Humusaufbau und die Bedeutung des Bodenlebens für den Öko-Landbau vor. Sein Naturland-Kollege Stefan Veeh vermittelte Wissenswertes zur Fruchtfolgeplanung. Diese an die vorhandenen Bedingungen wie Bodengüte und Klima anzupassen, sei elementar für den Erfolg. Welche Kulturen in welcher Reihenfolge auf den Feldern angebaut würden, wirke sich auf die Nährstoffverfügbarkeit, den Schädlings- und Unkraut-Druck und letztlich auf den Ertrag aus. Berater an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie die Berater der Ökologischen Anbauverbände informieren zu geeigneten Kulturen, Zwischenfrüchten und Kleegrasmischungen. Bernhard Schwab vom AELF Karlstadt verwies auf die Notwendigkeit, einen Mindestanteil an Kleegras oder Luzerne anzubauen. Diese sammeln Stickstoff und erhöhen somit die Bodenfruchtbarkeit. Der Anbau von Zwischenfrüchten wird durch die zunehmende Trockenheit in den Sommermonaten erschwert. Denkbar wäre z.B. eine Weißklee-Untersaat, die sich im Schutz des Getreides entwickeln und etablieren kann und nach der Ernte zur weiteren Bodenbedeckung und Bodengare beitragen kann.
Der westliche Landkreis Würzburg ist seit fünf Jahren eine von bayernweit 27 Öko-Modellregionen. Die dreizehn Mitgliedsgemeinden hätten die Zeichen der Zeit erkannt und setzen auf bio-regionale Wertschöpfung, die zur Nahversorgung beiträgt, boden- und ressourcenschonend wirtschaftet und der heimischen Landwirtschaft eine interessante Perspektive eröffnet. Während konventionelle Betriebe seit Jahrzehnten unter dem drängenden Credo des Wachsens oder Weichens litten, böte die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft noch Entwicklungschancen, so Diener. Für das kommende Jahr sind weitere online-Formate geplant, um den nötigen Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis zu gewährleisten.