Inspirierende Impulse kamen von den beiden Referenten Sepp Braun (Biolandhof Braun) und Dr. Wilfried Hartl (Bioforschung Austria), die die Gruppe auch zu den zwei Betriebsbesuchen bei Hilmar Cäsar (Gut Dächheim, Waigolshausen) und Markus Lenhart (Knetzgau) begleiteten.
„Der Boden ist wie ein Stall. Genauso wie unser Vieh im Stall sollte auch unser Boden umsorgt werden: Im Stall muss immer genug Sauerstoff, Wasser sowie Futter für die (Boden-)Tiere vorhanden sein. Auch die Genetik der Organismen muss stimmen“, erklärt Bodenexperte Hartl. Warum eine gesunde Landwirtschaft eine vielfältige Fruchtfolge mit Zwischen- und Unterfrüchten braucht, erklärt sich dann fast von selbst: Das organische Material der Zwischenfrüchte - wie zum Beispiel Kleegras – hilft, Humus anzureichern, der wiederum als „perfekter Stall“ für Pflanzenwachstum sorgen kann. „Wir düngen den Boden und der Boden ernährt die Pflanzen!“, bringt es Hartl auf den Punkt. Als einfaches Handwerkszeug, um den verfügbaren Stickstoff zu messen, gibt er Landwirtinnen und Landwirten den einfachen Boden-Nitrat-Test an die Hand (siehe hier).
Sepp Braun wies darüber hinaus auf die Wertsteigerung unserer Landwirtschaftsflächen durch Gehölze hin. Neben dem direkten monetären Wert durch z.B. Energieholznutzung, förderten Hecken die Artenvielfalt, fungierten als CO2-Speicher und hätten eine kühlende Wirkung auf die Region.
Dass Wissen nur gepaart mit Erfahrung auf fruchtbaren Boden stößt, wurde allen Teilnehmenden klar: „Ich bin jetzt richtig motiviert, das Gelernte direkt bei mir auf dem Betrieb direkt umzusetzen und auszuprobieren“, kommt da von einem Bauer bei der Abschlussrunde.
Das Seminar ist Teil des Bundesprogrammes Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) - initiiert und finanziert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Organisation oblag der FiBL Akademie (Gundula Jahn), der Öko-Modellregion Oberes Werntal (Anja Scheurich) sowie dem Netzwerk Wir gestalten Heimat e.V. Für weitere Informationen abonnieren Sie hier den Newsletter der unterfränkischen Öko-Modellregionen.