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Solidarische Landwirtschaft als Vermarktungschance

Ein Infoabend für (Rinder)Bauern

Öko-Modellregion meets SoLaWi
Titelfolie des Vortrags
© Angelika Gsellmann

Um mit den Vorurteilen aufzuräumen und den Bauern und Bäuerinnen die Chancen aufzuzeigen, die Solidarische Landwirtschaft vielleicht auch ihnen bieten kann, organisieren die südbayerischen Öko-Modellregionen  in Zusammenarbeit mit der Regiogruppe Bayern Süd des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft  die „ÖMR-meets-SoLaWi-Stammtische“. Die erste derartige Veranstaltung hat im November 2024 in Neubeuern stattgefunden (siehe Öko-Modellregionen · Stammtisch "Landwirtschaft und Verbrauchende Hand in Hand". ), die nächste hier bei uns.

Unser Fokus dabei: SoLaWi als alternatives Konzept der Rindfleischvermarktung. Denn: Solidarische Landwirtschaft ist weit mehr als nur Gemüse teilen!

Angelika Gsellmann, ÖMR- Managerin und selbst Gründerin einer Solidarischen Landwirtschaft mit Gemüse und Kalbfleisch erläuterte: „Solidarische Landwirtschaft heißt, eine Gruppe von Menschen finanziert gemeinsamen einen landwirtschaftlichen Betrieb und teilt sich die Ernte.“  Dieser Satz sagt laut ihr alles. Dennoch ging es dann vergangenen Mittwoch im Wirtshaus Anstoss in Oberpframmern viel tiefer hinein in die Thematik. Die anwesenden Bauern aus unserer Öko-Modellregion und unsere Gäste aus der Nachbar Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein erfuhren, dass das Konzept schon über 60 Jahre alt, sowie weltweit unter den unterschiedlichsten Namen verbreitet ist und es Betriebe gibt, die auf diese Art mehrere Tausend Mitglieder mit Bio-Lebensmitteln versorgen. Die Kernprinzipien sind immer und überall die Gleichen:

·       VerbraucherInnen tragen das Produktionsrisiko mit. Sie haben KEIN Anrecht auf Ware für Geld.

·       Gezahlt wird kein fiktiver Marktpreis. Es werden die Kosten der Produktion gedeckt,

·       und das meist im Voraus.

·       Außerdem nehmen die VerbraucherInnen die für sie produzierten Lebensmittel über einen längeren Zeitraum verbindlich ab.

Dann wurde es konkret: Angelika Gsellmann und Stefan Gebhardt erzählten wie sie bereits im vierten Jahr gemeinsam die Kälber des Bio-Milchviehbauern aus Feldkirchen-Westerham über die Solidarische Landwirtschaft SoLaWi fair & teilen vermarkten. Von A wie „Aufzuchtsbedingungen festlegen“ bis hin zu Z wie „Zerlegen von Fleisch“ gaben die beiden eine detaillierte Anleitung, wie eine solche Kooperation gelingen kann. Die StammtischbesucherInnen bekamen Einblicke in die Kalkulation, in den Kooperationsvertrag und in den Plan für die Verteilung.

Für die einen war’s ein interessanter Blick über den Tellerrand, für andere TeilnehmerInnen, die bereits konkret am Aufbau einer eigenen SoLaWi arbeiten, äußerst wertvolle Insider-Informationen.

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