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Franz Obermeyer - Schröckenbauernhof

Franz Obermeyer im Warenlager auf seinem Anwesen in Tengling
Franz Obermeyer im Warenlager auf seinem Anwesen in Tengling
© Anneliese Caruso
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Franz Obermeyer versteht sein Handwerk. Sein Hof ist ein Vorzeigebetrieb, er selbst ein wichtiger Gestalter und Vordenker. Der Familienbetrieb ist seit vielen Jahren Ausbildungsbetrieb. 1991stellte Obermeyer als einer der ersten in der Region auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise nach den Demeter-Richtlinien um.

Der engagierte Demeter-Landwirt produziert Ackerraritäten, von denen kaum einer denken würde, dass diese am Voralpenrand überhaupt wachsen können. Schwarze Beluga Linsen, Champagnerroggen, Purpurweizen, Emmer und Einkorn, Buchweizen, Senf, Leinsamen, Kartoffeln, Braunhirse, Gerste, Hafer und Dinkel, um nur einiges zu nennen. Alles sind samenfeste alte Sorten, in biodynamischer Qualität. Vieles hat er aus einer Handvoll Samen mühevoll wieder herangezüchtet.

Damit nicht genug: die Getreide werden weiterverarbeitet zu Bulgur, Dinkel- und Emmerreis, Gries und Mehl. Der Absatz läuft hauptsächlich über Direktvermarktung in der Region, Franz Obermeyer ist der Geschäftsführer der Demeter Getreide Chiemgau GbR, einer Erzeugergemeinschaft aus etwa dreißig Bauern, Müllern und Bäckern, die in der Region nach dem Grundsatz der kurzen, nachvollziehbaren Wege wirtschaften. Doch das Handwerk allein reicht ihm nicht.

Franz Obermeyer sagt offen, was er denkt und vertritt seine Meinung klar und deutlich. Er ist ein mutiger Macher, ein Eisbrecher. Klein beigeben, Kompromisse eingehen, das entspricht schlicht nicht seiner Natur. Wahrscheinlich braucht es diese kraftvolle Energie, um zu bewältigen, was auf seiner Agenda steht: Er war stellvertretender Vorsitzender der Landesvereinigung Ökologischer Landbau und engagiert sich im Demeter-Verband.

Obermeyer setzte sich für eine verbandsübergreifende Bioinitiative in der Region ein. Nachdem 2013 bekannt wurde, dass Waging Öko-Modellregion wird, lud er gemeinsam mit dem Projektmanagement kurzerhand den damaligen Staatsminister Helmut Brunner zu Besuch ein. Der kam und es wurde heiß diskutiert an jenem Abend, was geschehen muss, damit noch mehr Landwirte noch schneller umstellen. Das ist charakteristisch für diesen Menschen: er ist aktiv und manchmal auch ungeduldig. Wenn es nach ihm ginge, dann sollten eigentlich alle schon gestern umgestellt haben. Zum Ökolandbau gibt es für ihn keine Alternative. Diplomatisch mögen andere sein. Vielleicht braucht es auch Diplomatie, räumt er ein. Aber von ihm kann man die nicht erwarten. Man würde diesem starken Charakter auch unrecht tun, dies von ihm einzufordern.

Aus der Betriebsgeschichte:

1991
Umstellung auf bio-dynamische Wirtschaftsweise

Kontakt:
Franz Obermeyer
Obere Dorfstraße 14
83373 Tengling
Telefon: 08687 - 228
Mail: franz.obermeyer@web.de

Ein Porträt aus der Reihe „Ökogenuss Waginger See – Rupertiwinkel / Inn – Salzach“
Im Februar 2020 wurde von Biovermarkter*innen der Verein „Ökogenuss Waginger See“ gegründet. In loser Folge stellen wir Betriebe aus der Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel vor, die sich auf diesem digitalen Bio-Bauernmarkt präsentieren.
Mehr Infos dazu gibt es unter
Homepage: https://oeko-genuss.de
Mail: http://info@oeko-genuss.de.
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