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Gemeinde Saaldorf-Surheim bleibt weiterhin Mitglied der Öko-Modellregion

Nach knapper Abstimmung vor fünf Jahren gab es diesmal ein klares Votum im Gemeinderat

Projekte: Kommunales Engagement, Öffentlichkeitsarbeit
Der Biobauer und Direktvermarkter Johann Heinz junior ist Vorstandsmitglied bei der Ökomodellregion. Stolz steht er vor seinen wiedererrichteten Stall, der bei einem Brand im vergangenen April teilweise zerstört wurde.
Der Biobauer und Direktvermarkter Johann Heinz junior ist Vorstandsmitglied bei der Ökomodellregion. Stolz ist er auf seinen wiedererrichteten Stall, der bei einem Brand im vergangenen April teilweise zerstört wurde.
© Norbert Höhn
Trotz anfänglicher Bedenken hat sich die Öko-Modellregion Waginger See – Rupertiwinkel (ÖMR) zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Einstimmig beschloss nun der Gemeinderat die Verlängerung der Mitgliedschaft bis 2029.
„Faustdicke Überraschung im Saaldorf-Surheimer Rathaus - Gemeinderat entscheidet sich mit knapper Mehrheit für Beitritt zur Ökomodellregion“, titelte die Heimatzeitung im Juni 2016.
Mit neun gegen elf Stimmen hatte der Beschlussvorschlag des damaligen Bürgermeisters Bernhard Kern auf Nichtbeitritt zur ÖMR keine Mehrheit gefunden. Vorausgegangen war eine lange und engagierte Diskussion, in der die Für und Wider eines Beitritts abgewogen wurden.

Ein leidenschaftlicher Befürworter der ÖMR war der jetzige Bürgermeister Andreas Buchwinkler. In der aktuellen Sitzung des Gemeinderates stellte er die Grundlagen und Voraussetzungen für eine Verlängerung der Mitgliedschaft vor. Die ÖMR Waginger See – Rupertiwinkel sei im Mai 2014 als erste staatlich anerkannte bayerische Ökomodellregion ins Leben gerufen worden. Im Rahmen des BioRegio-Programms 2030 sollten die bayerischen ÖMR modellhaft zeigen, wie Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung regionaler Bio-Lebensmittel vorangebracht und erhöht werden können.

Gewässerschutz bleibt ein Thema

Zudem würden ökologisch sinnvolle Projekte mit allen interessierten Landwirten und den Gemeinden verfolgt. Die Vorteile einer weiteren Mitgliedschaft der Gemeinde liegen für Buchwinkler auf der Hand. So werde beispielsweise der Gewässerschutz, unter anderem am Abtsdorfer See, und damit die Reduzierung des Phosphateintrags weiterhin Thema sein. Wichtige Anliegen der ÖMR seien zudem Erhalt und Erhöhung der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen und das Hinwirken auf eine nachhaltige Tourismusregion. Nicht zu unterschätzen sei die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung für den Wert einer intakten und nachhaltigen Landwirtschaft sowie für den Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe. Die ÖMR werde auch weiterhin Möglichkeiten für umstellungswillige Landwirte, Verarbeiter und Vermarkter aufzeigen und den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten beispielhaft unterstützen, betonte Buchwinkler.

Alleinstellungsmerkmal für den Rupertiwinkel

Nicht zuletzt biete die ÖMR eine Chance, als Alleinstellungsmerkmal für den Rupertiwinkel und als Vorreiterregion in ökologischer und touristischer Hinsicht wahrgenommen zu werden. Das große Interesse und der Besuch zahlreicher nationaler und internationaler Delegationen hätten dies während der letzten Jahre eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Abschließend stellte Andreas Buchwinkler das Finanzierungskonzept und die damit verbundenen Fördermöglichkeiten einer weiteren Mitgliedschaft vor. Einstimmig folge das Gremium dem Beschlussvorschlag auf eine Verlängerung der ÖMR-Mitgliedschaft bis zum April 2029.

Artikel von Norbert Höhn aus der Südostbayerischen Rundschau, 23.10.2021
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