Es bestünden ja bereits gravierende Krisen, die drastische Veränderungen in der Art, wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, erforderlich machten, heißt es in einer Pressemitteilung des Gremiums: „Die Klimakrise, das Artensterben, der zu hohe Einsatz von Antibiotika, Pestiziden und chemischen Düngemitteln, der Verlust von Bodenfruchtbarkeit und Wasserreserven oder die großflächige Zerstörung von Lebensräumen, wie beispielsweise des Amazonas-Regenwalds, aber auch bei uns durch die ungebremste Flächenversiegelung“.
Eine stärkere Versorgung aus regionalem und ökologischem Anbau und gemeinschaftlich getragenen Versorgungsstrukturen in der Region könnten mehr Resilienz in Krisensituationen schaffen und die Wirtschaftsbetriebe vor Ort stärken. Der Traunsteiner Ernährungsrat ist dabei, eine Vermarktungsplattform zu erarbeiten, bei der Erzeuger, Verarbeiter, Vermarkter und Konsumenten vernetzt werden sollen.
Vorarbeit hat bereits die Ökomodellregion Waginger See geleistet. Sie hat bereits eine Bioerzeugerliste ins Internet gestellt. Hier gibt es auch Hinweise auf Abo- bzw. Ökokisten in der Region.
Auf der Seite www.oekokontrollstellen.de lassen sich Biobetriebe in der Heimatgemeinde finden.
Und der neu gegründete Verein „Ökogenuss Waginger See“ sucht immer Verbraucher als Fördermitglieder.
Der Ernährungsrat hat auch auf den Lieferservice vieler Bio- und Dorfläden sowie Gärtnereien hingewiesen und die sogenannten SoLaWis (solidarische Landwirtschaft) unter anderem in Tettenberg bei Otting als vorbildliche Gemeinschaftsprojekte bezeichnet.
„Die neuen Formen von Produktion und Versorgung in der Landwirtschaft gilt es jetzt zu unterstützen“, lautet das Fazit. Wenn zurzeit die großen Rettungspakete geschnürt werden, dann darf die Frage der sicheren und gesunden Ernährung nicht unter den Tisch fallen.
30.04.2020 PM Peter Beisser / Ernährungsrat Traunstein, Südostbayerische Rundschau